Korpys / Löffler
Echokammer – Die mediale Inszenierung internationaler Politik
Ein Interview von Sabine Maria Schmidt
Das Künstlerduo Korpys / Löffler hinterfragt, wie Wirklichkeit in Medien produziert wird und wie sich institutionelle Staatsmacht inszeniert. Ihre Methode: Dinge beobachten, die randständig sind und scheinbar wenig Informationswert haben. Ursprünglich ausgehend von der Fotografie haben sie in ihrer Arbeit immer wieder neue Strategien der Bildproduktion und Bildlektüre entwickelt. Für ihren Film Echokammer, der während des G20-Gipfels 2017 in Hamburg entstand, fokussierten sie sich nicht auf die Demonstrationen auf der Straße, sondern auf die staatliche Inszenierung des Ereignisses, die journalistischen Praktiken im Mediencenter, sowie die Repräsentationsformen der Staatsmächte am Rollfeld des Flughafens.
Sabine Maria Schmidt: Was war der Ansatz für Euren Film Echokammer im Vergleich zu früheren Arbeiten?
Andree Korpys / Markus Löffler: Echokammer ist die Fortführung eines Strangs unserer Arbeit, die begonnen hat mit der Untersuchung von repräsentativen politischen Ereignissen und der Protestkultur. Der Staatsbesuch von George W. Bush 2002 vor dem zweiten Irakkrieg, das Gipfeltreffen der G8 in Heiligendamm 2007, oder der Besuch von Barack Obama 2013 in Berlin waren Ereignisse, die wir uns angesehen haben. Unser Blick richtet sich dabei zumeist auf die Ränder des Geschehens, auf Nebensächlichkeiten, Banalitäten, auf Unbeachtetes oder alltägliches Handeln, das irrelevant zu sein scheint und wenig manipuliert wird. Bei Echokammer haben wir uns dann entschieden, die Seite zu wechseln und uns mit den Medienakteuren und ihren Arbeitsbedingungen im Medienzentrum oder an den Pools des G20-Treffens selbst zu beschäftigen.
Was bedeutet der Begriff Echokammer für Euch?
ML: Ursprünglich…