Manfred Peckl
Es geht immer um alles!
Ein Gespräch mit Sven Drühl
Manfred Peckl ist ein Künstler der Extreme und der Überschreitung aller medialen Festlegungen. Bekannt wie ein bunter Hund, bellt er ins Mikrophon bei Noise-und Punk-Konzerten. Er strapaziert die Nerven mit seinen wilden Performances in Ausstellungsräumen. Am ganzen Körper tätowiert, wirkt er auf den ersten Blick aus der Entfernung irgendwie verwegen und gefährlich. Wenn man ihn kennenlernt, merkt man schnell, dass er einer der liebenswürdigsten Artisten ist, die es gibt. Der Besuch in seinem Atelier in den Berliner Uferhallen ist immer ein großer Spaß, solange man nicht Klimmzüge an den von der Decke hängenden Turnringen machen soll.
Sven Drühl: Ich falle gleich mal mit der Tür ins Haus. Du bist für mich einer der letzten Alleskönner: Bildermacher, Skulpteur, Wortakrobat, Performer, Sänger. Hast Du ADHS bzw. zu viel Energie und kannst Dich nicht so richtig für eine Sache entscheiden? Oder ist das Programm bzw. bewusste Selbst-Überforderung?
Manfred Peckl: Das ist doch alles Kunst und ich bin Künstler. Meine Welt besteht aus Bildern, Formen, Tönen, Sprache, Körper, wie die Welt aller anderen auch. Dass ich mich nicht beschränke, liegt in der Natur des Lebens. Ich will Alles, also gebe ich Alles. Mich interessiert das Wesen der Dinge selbst ebenso wie ihr Verhältnis zueinander, unter nicht wissenschaftlichen Bedingungen. Ich liebe Überraschungen. Als Künstler beschenke ich die Welt, da will ich doch nicht ständig mit den gleichen Socken antanzen. Es ist immens viel spannender, anstelle von Fließbandproduktion einer Erfolgsidee, die Abenteuer der Möglichkeiten zu…