Hannover
wir blumen
Die Leichtigkeit des Fragilen Werke aus der Sammlung Schürmann
Kunstverein Hannover 06.09. – 15.11.2020
von Michael Stoeber
Die Kunstsammler Gaby und Wilhelm Schürmann erhalten in 2020 den mit 10.000 Euro dotierten Art Cologne Preis, der jährlich von der Koelnmese und dem Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler vergeben wird. Das Ehepaar rückt damit in eine Reihe illustrer Sammlerinnen und Sammler, zu denen Ingvild Goetz (2001), Frieder Burda (2002), Harald Falckenberg (2009) und Julia Stoschek (2018) zählen. Da passt es gut, dass Werke aus der Sammlung Schürmann, die schon häufig in Kunstvereinen und Museen gezeigt wurden, auch in diesem Jahr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Im Kunstverein Hannover kann man sich aktuell davon überzeugen, mit welch exzellentem Kunstverstand die Schürmanns zu sammeln verstehen. Und in dem die Ausstellung begleitenden und auf der Webseite des Kunstvereins abzurufenden, hoch interessanten Gespräch, das Wilhelm Schürmann mit Kathleen Rahn, der Direktorin des Kunstvereins Hannover geführt hat, wird deutlich, wie reflektiert und engagiert das Ehepaar dabei vorgeht.
Schürmann, der gerne und leidenschaftlich über seine Sammlung spricht, hat an anderer Stelle einmal gesagt, dass er „nie für das Wohnzimmer“ sammele, sondern immer „für seinen Kopf“. Das schließt wie von selbst auch den Erwerb von Installationen mit ein, wie die beeindruckenden Arbeiten von Lone Haugaard Madsen und Joëlle Tuerlinckx in Hannover demonstrieren. Die Werke der Sammlung charakterisiert Schürmann als „roh, lapidar, grundsätzlich, leichtfüßig und uneitel“. Eigenschaften, die sich auch in der Auswahl manifestieren, die er gemeinsam mit Kathleen Rahn für die Ausstellung getroffen hat. Sie ist sensationell – und umfasst…
