Sven Drühl
Die Idee vom Berg auflösen.
Ein Gespräch von Larissa Kikol
Meer, Bäume, Wasser, Berge und Himmel – das scheinen die Themen des Künstlers Sven Drühl zu sein. Ein Landschaftsmaler, wie er im Buche steht, nur eben mit ästhetischen Indizien, die auf die Gegenwart deuten. Doch so offensichtlich ist es dann doch nicht. Sven Drühl lässt sich genauso gut in die Themen virtuelle Realität und Konzeptmalerei einordnen.
Und vielleicht sind die Landschaften sogar nebensächlich? Was ist hier los, bei dem Maler Drühl?
Am heißesten Sommertag dieses Jahres lud er Larissa Kikol in sein Berliner Atelier in den Uferhallen im Wedding ein, hängte ein Gletscherbild und ein nächtliches Meeresszenarium auf und sprach sehr offen über seine Arbeitsprozesse, die Hilfe von Assistenten sowie von Experten und darüber, dass Land-schafts- und Naturesoterik ein Graus für ihn sind.
Larissa Kikol: Sprechen wir über deine Gemälde, auf denen du mit Lack arbeitest. Zum Beispiel das Meeresbild S.D.G.M.. Zunächst interessiert mich, wie der Herstellungsprozess aussieht. Viele Künstler vermeiden es über ihre Arbeitsprozesse zu sprechen. Zumal, wenn nicht alles aus ihrer eigenen Hand stammt. Das Image des allein arbeitenden Künstlers, der geniehaft alle Komponenten seines Werkes aus dem eigenen Schweiß und Blut schöpft, ist ja immer noch weit verbreitet.
Sven Drühl: Ja stimmt, dieses Bild vom Künstler gibt es kurioserweise immer noch und es wird oft ein bisschen verklärend überhöht. Die ganze Vorstellung vom aus sich selbst schöpfenden Genie ist dabei doch sehr oldschool. Als Gegenpol dazu gibt es noch die Produktionskünstler mit großen Atelierbetrieben. Das ist…