Albanien
Lumturi Blloshmi
FROM SCRATCH
Kommissar: Ministry of Culture Kuratorin: Adela Demetja Ort: Arsenale
Mit Lumturi Blloshmi (1944–2020) ist erstmals eine Künstlerin als Einzelposition in den Albanischen Pavillon eingeladen – noch dazu erstmals von einer Kuratorin. Blloshmi, die mit fünf Jahren durch eine Krankheit ertaubte, wuchs in einer politisch verfolgten Familie auf, ihr Vater wurde von den Kommunisten ermordet, sie selbst erhielt von der Künstlervereinigung in den Jahren 1974–1985 keine Arbeitserlaubnis, konnte also weder Farben kaufen noch ausstellen.
Erst 1988 zeigte sie ihre Malereien. Während der Vorbereitungen zu ihrem Biennale Venedig-Beitrag starb sie 2020 76-jährig an Covid. So entwickelte Kuratorin Adela Demetja den Pavillon weitgehend selbst und entschied sich, 23 Werke von 1966–2020 auszustellen. Es sei keine Retrospektive, erklärt sie im Gespräch, sondern eher ein Anfang – da Blloshmi nach wie vor kaum bekannt sei. Daher beginnt die Ausstellung auch mit Selbstportraits der Künstlerin – einem zentralen Aspekt der Schau. Dazu gehört auch die Fotografie der Künstlerin, in der sie ein Kleid aus Tablettenverpackungen trägt – ein passendes Bild für die eigenständige, unkonventionelle Position Blloshmis.
Ein zweiter Schwerpunkt seien Werke, in denen sich die Beziehung der Künstlerin zu sich selbst, also eine hohe Subjektivität, aber auch zur politischen und historischen Wirklichkeit widerspiegele. Hierzu gehört „Ithaca“ von 1992, auf dem man ein Boot erkennen kann – es sei von der Auswanderung per Schiff vieler Albanier nach Italien inspiriert, erklärt Demetja. Der dritte Fokus zeigt Blloshmi in Bezug auf das Universelle, „wo sich die Künstlerin von der Selbstdefinition entfernt“ ( Demetja). Die Kuratorin beschreibt…