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Ausstellungen: Wörlen-Passau · von Claudia Herstatt · S. 284 - 285
Ausstellungen: Wörlen-Passau , 2009

Claudia Herstatt
C.O. Paeffgen

Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloß Gottdorf, 23.8. – 22.11. 2009; Museum Moderner Kunst Wörlen-Passau, 24.4 – 27.6. 2010

Eine Retrospektive zu Lebzeiten hat sich der 1933 in Köln geborene Künstler C.O. Paeffgen kategorisch verbeten. Er besteht darauf, dass immer nur einzelne Werkkomplexe gezeigt werden, wie beispielsweise im Jahr 1999 im Kölner Museum Ludwig. Die „Handarbeiten“ betitelte Schau zeigte denn auch ausschließlich die mit Zinkdraht verflochtenen und aneinander geknoteten Skulpturen aus allerlei „Materialien“ von Kitschobjekten über Stoffrollen, Ästen, mal einer Barbiepuppe oder einem Miniatureiffelturm kombiniert mit seinen eigenen Arbeitsutensilien wie farbverschmierte Pinsel. Auf Schloss Gottdorf und im kommenden Jahr im Museum Moderner Kunst Wörlen-Passau unterläuft man das Dogma des Künstlers und eröffnet so einen Einblick über das in vierzig Jahren entstandene vielschichtige Gesamtwerk. Da sind die Umrandungen, die überarbeiteten Zeitungsausschnitte, mit denen Paeffgen in den Achtzigern bekannt wurde, die gleichzeitig immer weiter verfolgten Umwicklungen, die Skulpturen aus Alltags- und Abfallmaterial wie Obstkisten. Paeffgen gilt als sperriger Solitär in der Kunstlandschaft und ist keiner Richtung zuzuordnen. Der Hamburger Sammler Harald Falckenberg zog in seiner Eröffnungsrede den Vergleich mit der 2009 verstorbenen Hanne Darboven. Beide Künstler waren von Hause aus finanziell unabhängig, mehr oder weniger Eremiten, die in ihren wenn auch völlig unterschiedlichen Universen aufgingen. Neben den Sammlern Eva und Carl Großhaus ist Falckenberg Leihgeber der Ausstellung mit rund hundert Werken aus allen Schaffensbereichen des Künstlers seit 1970. Der Hamburger Galerist Thomas Levy hat als Herausgeber des Katalogs die Schau zusammengestellt und mit weiteren Arbeiten angereichert. Ein bisschen zu ordentlich und…


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von Claudia Herstatt

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