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Ausstellungen: Berlin · von Ronald Berg · S. 260 - 263
Ausstellungen: Berlin , 2009

Ronald Berg
Die Kunst ist super!

Neupräsentation des Hamburger Bahnhofs, Berlin, 5.9.2009 – 14.2.2010

Marilyn trifft auf Nofretete, Eisenbahn auf Fahrrad und Spielzeug auf Spielfilm. Alles hängt mit allem zusammen – irgendwie und vor allem assoziativ. Die Neueinrichtung des Hamburger Bahnhofs in Berlin schert sich wenig um kunsthistorische Korrektheiten und museale Methoden, wie sie früher einmal üblich waren.

Ein Dreivierteljahr hat Udo Kittelmann seit seiner Ernennung zum Direktor der Nationalgalerie mit seinen sechs Häusern gebraucht, bis er hier eine erste Probe seines Wirkens abgeliefert und dabei gleich die gängigen Regeln im Museumsbetrieb durcheinanderbringt.

Aber das „Museum für Gegenwart“, wie es sich selber nennt, ist eben auch kein normales Museum. Die Gegenwart fängt hier übrigens in den sechziger Jahren an – mit „Happening & Fluxus“. Die vergleichsweise breite, überblicksartige Präsentation der Hinterlassenschaften von Künstlern wie Nam June Paik, George Brecht, Daniel Spoerri, Wolf Vostell und Beuys könnte man auch als Galerie der geistigen Ahnen für Kittelmanns neuen Ansatz verstehen. Alles ist im Fluss, und alles, was Kittelmann nun neu zueinander arrangiert hat, ist nur temporär und könnte auch ganz anders ausfallen.

In einem allerdings sind auch Kittelmann die Hände gebunden: Die diversen Privatsammlungen, an die sich der Hamburger Bahnhof vertraglich gebunden hat, dürfen nicht einfach ins Depot verbannt werden. Für die immergleichen Säulenheiligen der Sammlung Marx – nämlich Warhol, Rauschenberg und Twombly – gesellt sich jetzt auch Daniel Richter. Was also tun, wenn man auf Marxens Sammlung nicht verzichten darf? Kittelmann hat eine geschickte Lösung gefunden: Er ergänzt und durchsetzt die Pop-Heroen mit eigenen Beständen und…


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