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Titel: Existenz am Limit · von Oliver Zybok · S. 32 - 33
Titel: Existenz am Limit , 2009

Existenz am Limit.
Kunst und Klimawandel

Herausgegeben von Oliver Zybok und Raimar Stange

Der globale Klimawandel – viele sagen bereits: die Klimakatastrophe – wird in den nächsten Jahrzehnten die Art und Weise, wie wir auf dem Planeten Erde leben können, entscheidend bestimmen. Spätestens seit dem 1. Weltklimabericht „Dem Klima begegnen“ der UN aus dem Jahre 2007 ist diese Tatsache unbestritten. Der Wissenschaftler und Umweltschützer Tim Flannery schreibt daher in seinem wichtigen Buch „Wir Wettermacher“ (2005) über die Brisanz des Klimawandels: „Was jetzt nötig ist, sind gute Informationen und gründliches Nachdenken, denn in den kommenden Jahren wird dieses Thema alle anderen in den Schatten stellen. Es wird zum einzigen Thema werden.“ Stichworte wie „Erderwärmung“ und „Gletscherschmelze“, „CO˛-Ausstoß“ und „Ozonloch“ oder „Ansteigen des Meeresspiegels“ beherrschen seitdem die stetig hitziger werdenden Diskussionen. So geht der renommierte Klimaforscher James Lovelock heute schon davon aus, dass im Jahre 2100 die Weltbevölkerung auf Grund der Folgen des Klimawandels um 90% geschrumpft sein wird.

Die Kunst ist in diesem Prozess in unterschiedlicher Weise involviert. Einerseits ist gerade die ästhetische Kategorie des „Erhabenen“, die der Philosoph Immanuel Kant bekanntlich durch das Gefühl der Überlegenheit des Menschen über die Natur definierte, bis heute einflussreich auf unsere Beziehung zur ökologischen Umwelt. Somit ist das „Erhabene“ mit dem ihm innewohnenden Moment der Hybris, das die Natur zum rücksichtslos ausbeutbaren Objekt reduziert, nicht zuletzt auch eine Ursache für die drohende Klimakatastrophe. Andererseits werden aber gerade im Feld der Kunst nach alternativen Perspektiven unseres Umgangs mit der Natur gesucht. In letzter und bester Konsequenz läuft…


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