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Titel: Fiktion der Kunst der Fiktion · von Thomas Wulffen · S. 180 - 183
Titel: Fiktion der Kunst der Fiktion , 2010

Thomas Wulffen
Claire Fontaine

Flucht in die Kunst

Innerhalb dieser Kartographie ist Claire Fontaine nichts anderes als ein weiterer Ready-Made-Künstler, ein weiterer Bedeutungssender im allgemeinen Rauschen, und seine einzige Un- terscheidung liegt darin, die politische Ohnmacht programmatisch zum Gegenstand und zum Mittel seiner Arbeit zu machen.” lässt sich im Text von Claire Fontaine (siehe Seite 4 (im pdf) nachlesen. Er ist abrufbar unter http://www.clairefontaine.ws/pdf /text_ohne_titel.pdf. Das verweist auch auf den Titel des Textes, der kein Titel sein will.

So wie Claire Fontaine kein weiterer Ready-Made-Künstler sein will, im Gegensatz zu den vier amerikanischen Künstlern, die Guillaume Bijl 1988 im Museum am Ostwall in Dortmund gezeigt hat. Es ist aber davon auszugehen, dass Claire Fontaine, gegründet im Jahre 2004, selbst als ready-made Künstler ein kritisches Bewusstsein ihrer eigenen Rollen entwickelt haben. Das lässt sich schon nachverfolgen in einem Interview auf ihrer Homepage unter http://www.clairefontaine.ws /pdf/jk_interview_eng.pdf. Da tauchen dann auch zwei weitere vergleichbare Namenskonzepte auf: Bernadette Corporation und Reena Spaulings. Sie werden hier auch genannt, um Differenzen und Überlagerungen deutlich zu machen. Wer hier wie viel kritisches Bewusstsein ist an dieser Stelle tatsächlich von Bedeutung. Im Gegensatz zu Luther Blisset sprechen Claire Fontaine auch von Zugänglichkeit und Lokalisierbarkeit.1 Sie sind sichtbar und nicht geheimnisvoll. Und das mag dann auch die Namensgebung beeinflusst haben, denn ‘Clairefontaine’ stellt Bürowaren her wie Schreibmaschinenpapier oder den ‘Klassiker’die Clairefontaine Kladde mit Leinenrücken. Das kann dann auch eine Art Haltung sein, die sich im konkreten Falle beweisen muss. Claire Fontaine spricht allerdings…


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