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Ausstellungen: Schwerin · von Rainer Unruh · S. 282 - 283
Ausstellungen: Schwerin , 2012

Rainer Unruh
Connected by Art

»Zeitgenössische Kunst aus dem Ostseeraum«
Staatliches Museum Schwerin, 15.6. – 16.9.2012

Die sieben Flachbildschirme liegen wie Eisschollen übereinander, auf einem Monitor ziehen dunkle Kugeln und Ellipsen durch ein Meer aus Blau: Udo Rathkes Video-Installation „Flut“ von 2012 sieht auf den ersten Blick aus wie eine Hommage an Caspar David Friedrichs berühmtes Gemälde „Das Eismeer“. Beim zweiten und dritten Blick stellt sich indes ein Gefühl der Irritation ein. Zwar wecken die auf den Bildschirmen zu sehenden, sich teilweise rasch verändernden Formen vage Assoziationen an bewegtes Wasser und andere maritime Phänomene, aber die Bilder selbst verhüllen ihren Ursprung. Sie könnten Abbilder der Wirklichkeit sein, aber auch vom Künstler geschaffene Phantome, die einen Weltbezug suggerieren, der bloße Simulation ist. Ein Schein, der womöglich alles ist, was uns bleibt, wenn eines Tages der Begriff „Totes Meer“ als Pleonasmus gilt.

Die Fragilität der Natur ist eines der großen Themen von „Connected by Art“, einer Ausstellung, die sich der zeitgenössischen Kunst des Ostseeraums widmet. Nomeda & Gediminas Urbonas haben in einem Raum des staatlichen Museums Schwerin das Modell eines Bunkers aufgebaut, der sich auf dem finnischen Turko-Archipel befindet, durch den in den Jahren des Kalten Kriegs die „rote Leitung“ lief, die Washington direkt mit Moskau verband. In das Modell sind Lautsprecher und Bildschirme eingelassen, ein weiteres Video wird an eine Wand projiziert. Man sieht und hört blökende Schafe. Und Menschen, die aus der Milch der Tiere Käse produzieren. „Uto-Pia“ (2012) dokumentiert den Versuch der Inselbewohner, die Biosphäre ihrer Heimat durch die Wiedereinführung der Schafzucht…



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