Das Wesen des Tanzes
von Kevin Power
Und wenn ich mich in Madrid umschaue, während LJ ich diesen Artikel schreibe, dann hat sich im Vergleich zum Vorjahr viel getan. Dieses Jahr verkaufen alle, die Drinks sind stärker und die Gespräche länger geworden. Die ARCO läuft auf vollen Touren und wie ein Lauffeuer verbreiten sich die Gerüchte, daß gerade ein Twombly oder Serra verkauft wurden Einige Stände hatten praktisch schon vor dem Eröffnungstag alles verkauft.
Die Caixa zeigt in diesem Tagen den baskischen Bildhauer Jörge Oteiza, der gerade achtzig wurde und immer noch sehr aktiv ist. Oteiza ist einer der Begründer der modernen spanischen Skulptur, aber sein Werk ist außerhalb des Landes praktisch unbekannt. Selbst in Spanien kennt man ihn kaum, da er sich beständig geweigert hatte, sein Werk zu zeigen. Er ist eine faszinierende Gestalt, und er brach die Bildhauerei in den fünfziger Jahren ab mit dem Argument, es gebe für ihn nichts mehr zu sagen und sein Werk sei mit den “metaphysischen Kisten” abgeschlossen. Diese Geste erinnert an Rimbaud oder Laura Riding. Es ist eine ziemlich vermessener Äußerung, wenn er sie auf einem allgemeinen Niveau meint, was er wahrscheinlich auch tut und eine akzeptable, wenn auch nicht sonderlich interessante Position, wird sie als eine individuelle Auffassung verstanden. Nachdem er die Skulptur aufgegeben hatte, wandte sich Oteiza der Dichtung zu, der Linguistik sowie dem sozialen und politischen Engagement, das eine leidenschaftliche Liebe für baskische Traditionen mit sich brachte. Es ist vielleicht eher Oteizas Haltung als seine Arbeit, die die jungen baskischen Bildhauer beeinflußt…