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Ausstellungen: Berlin · von Manuela Lintl · S. 263 - 265
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin
DEMOKRATIE HEUTE – Probleme der Repräsentation

KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst, Berlin, Maschinenhaus M1 28.03.– 04.07.2021
von Manuela Lintl

Mit der im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin-Neukölln präsentierten Gruppenausstellung „Demokratie heute – Probleme der Repräsentation“ trifft Gastkurator Raimar Stange den Nerv der Zeit. Nationalstaatlichkeit, Neoliberalismus, ein entkoppelter und ungezügelter, global agierender (Finanz-) Kapitalismus, zunehmende Aushebelung von Datenschutz und verschärfte (digitale) Überwachung, pandemiebedingte Einschränkungen demokratischer Grund- und Menschenrechte, resignative Wahlmüdigkeit, ein rassistisch operierender Rechtspopulismus oder Polit-Eliten als Marionetten von Wirtschaftslobbyisten und Unternehmensberatern – die Störfelder in sozial gerechten, gemeinwohlorientierten Demokratien, die ein „gutes Leben für alle“, einschließlich Natur und Umwelt, zum Ziel haben sollten, sind vielfältig. Sie sind zudem oft subtil wirksam und dann nur schwer zu erfassen.

Viele Künstler*innen reagieren sensibel und geradezu seismographisch auf solch gesellschaftliche und politische Missstände und verarbeiten ihre Kritik sowohl bildkünstlerisch als auch mittels konkreter politischer Aktionsformen mit der Absicht, gesellschaftlich etwas zu bewirken. Für die Ausstellung im privat betriebenen KINDL hat Raimar Stange gemessen am weit gesteckten Thema eine kleine Auswahl getroffen und präsentiert 16 Installationen, Fotos sowie Sound- und Videoarbeiten von nur neun Künstler*innen. Während Pierre Bismuth im Eingangsbereich zur zumindest symbolisch vollzogenen Überwindung der Nationalstaatlichkeit einfach jeweils zwei verschiedene Nationalflaggen in seiner Serie „Abstractions“ (2019) konzeptuell miteinander verschmelzen lässt, verwendet Marina Naprushkina authentische Materialen postnationaler Protestbewegungen, in diesem Fall von den Demonstrationen in ihrem Herkunftsland Belarus. Die großformatige Wandinstallation „Ich möchte eine Präsidentin“ (2020) ist eine Hommage an die inhaftierte Musikerin und Aktivistin Maryja Kalesnikawa und referiert auf einen Text der feministischen…

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