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Ausstellungen: Berlin · von Luisa Fink · S. 252 - 255
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin
Yayoi Kusama: Eine Retrospektive

A Bouquet of Love I Saw in the Universe
Gropius Bau 23.04 – 15.08.2021

von Luisa Fink

Visuell spektakuläre Inszenierungen wie Riesenkürbisse im Polkadotlook und Souvenirartikel von Christbaumschmuck bis Bettwäsche verstellen leicht den Blick auf die bedeutende Position, die Yayoi Kusama (*1929) im Kunstgeschehen der letzten achtzig Jahre einnimmt. Vielen ist ihr Werk bekannt, aber nur wenigen ihre Pionierrolle.

Die Ausstellung im Gropius Bau, die knapp 300 Werke aus allen Schaffensjahren umfasst, zeigt einen chronologischen Parcours durch Kusamas Lebenswerk, angefangen von frühen Zeichnungen bis hin zu neuesten Gemälden. In einer Rekonstruktion von acht Ausstellungen von 1952 bis 1983, die als Zitate und Zeitinseln durch den Parcours führen, wird das Werk einer Künstlerin präsentiert, die konzeptuell stringent in den verschiedensten Medien wie Zeichnung, Malerei, Skulptur, Installation, Video, Performance, politische Aktion, Unternehmertum und Mode arbeitet. Der Rundgang beginnt mit der Rekonstruktion zweier Ausstellungen aus dem Jahr 1952 in Kusamas Heimatstadt Matsumoto in Japan, in denen die Künstlerin dem Surrealismus nahestehende, traumartige Gemälde zeigt .

Die Kunst und Biografie von Kusama, die aus einer Familie von Saatguthändlern stammt, sind untrennbar verwoben mit der botanischen sowie ökonomischen Welt und ihren jeweiligen Gesetzen des Wachstums. Wiederkehrende Erlebnisse, die sie in ihrer Autobiografie von 2002 als „halluzinative Bilder“ bezeichnet, interpretiert die Künstlerin als Verbindung zu der sie umgebenden Natur und zugleich als Isolation: „Seit ich denken kann, haben sich Natur, Kosmos, Menschen, Blut, Blumen und vieles andere mehr meinen Augen sowie den Fasern meines Herzens mit solch einer Heftigkeit als geheimnisvolle Ereignisse eingebrannt, dass ich mich…

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