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Ausstellungen: Köln · von Uta M. Reindl · S. 274 - 275
Ausstellungen: Köln ,

Köln
Imi Knoebel

5 Freigaben für Galerie Lethert
Galerie Christian Lethert 16.04.– 26.06.2021

von Uta M. Reindl

Das kann nur eine Hommage für den gerade gefeierten Joseph Beuys sein, wenn der ob seiner unerschütterlich minimalistische Abstraktion bekannte Imi Knoebel neben monochromen Bildern einen Hasenkopf aus Kupferblech an die Wand hängt. Der in Düsseldorf lebende Künstler zählt zu den frühen Beuys-Schülern. Im Alter von 24 hatte er sich gemeinsam mit seinem Kollegen Rainer Giese, beide von der Darmstädter Werkkunstschule kommend, um die Aufnahme in die begehrte Beuys-Klasse beworben. Beide wurden 1964 angenommen, traten fortan symbiotisch als „IMI & IMI“ auf und – ganz anders als ihr Lehrer – bekannten sie sich zur Malerei. Der nun von der Galerie Christian Lethert als neue Edition „1.000 Hasen“ herausgegebene Hasenkopf ist sozusagen ein Nachfahre des ursprünglich aus gefundenem Eisenblech gefertigten in Knoebels Werkkomplex „Eigentum Himmelreich“. Diese hatte der 1940 in Dessau geborene Künstler mit dem bürgerlichen Vornamen Wolfgang 1983 seinem Freund Giese gewidmet. Die Werkgruppe umfasste Objekte, die einen „spirituellen Raum“ evozieren sollten, und bezieht sich insofern auf Beuys, weil er dieser Nachbildung einer Zarenkrone Iwans des Schrecklichen eingeschmolzen haben soll, um daraus einen Hasen zu gießen – sozusagen als Ablösung für die Friedenstaube als Friedenssymbol.

Doch dem Freund der Abstraktionen Knoebels sei zu dessen Beruhigung gleich versichert, dass er in der Kölner Ausstellung ansonsten der vertrauten Bildsprache Imi Knoebels begegnet, was insgesamt und wortwörtlich nach einer Arbeitsnotiz des Künstlers während der Ausstellungsvorbereitung lapidar mit „Imi Knoebel. 5 Freigaben für Galerie Lethert“ betitelt ist. Knoebel nannte einmal den…

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