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Ausstellungen: Hannover · von Michael Stoeber · S. 268 - 270
Ausstellungen: Hannover ,

Hannover
Camille Henrot

Mother Tongue
Kestner Gesellschaft 18.04.– 08.08.2021

von Michael Stoeber

Mit einer solchen Fülle an Werken wie jetzt in der hannoverschen Kestner Gesellschaft ist die Französin Camille Henrot noch nie in Deutschland gezeigt worden. Kuratiert hat ihre sehenswerte Übersichtsausstellung mit dem Titel „Mother Tongue“ Julika Bosch, die für die 1978 in Paris geborene Künstlerin leidenschaftlich entflammt ist. Sie schwärmt von ihrer Kreativität und Intelligenz. Und sie ist beeindruckt von der Bandbreite an Medien, in denen Henrot, die ursprünglich Animationsfilm studiert hat, künstlerisch tätig ist.

Mit einem ihrer Filme, „Grosse Fatigue“, einer furiosen Studie und poetischen Bilderflut über die Erschaffung der Welt und die Großtaten des menschlichen Geistes, wurde sie 2013 auf der Biennale in Venedig mit dem silbernen Löwen ausgezeichnet. Inzwischen aber fertigt Henrot nicht nur Filme, sondern ebenfalls Skulpturen und Installationen; sie zeichnet, malt und aquarelliert, und alles in hoher Qualität. Dabei ist sie ungeheuer fleißig und produktiv. Obwohl drei renommierte Galerien, darunter Johann König in Berlin, mit großem Erfolg für sie tätig sind, gerät sie nie in Verlegenheit, um diese mit neuen Arbeiten zu versorgen.

So gibt es in den Ausstellungsräumen der Kestner Gesellschaft viel zu sehen. Obwohl reichlich Platz zur Verfügung steht, wird es manchmal eng. So dicht drängen sich bisweilen die Bilder und Skulpturen, dass sie einander die Schau zu stehlen drohen. Weniger wäre da mehr gewesen. Vorbildlich ist indes die letzte Halle choreographiert. An den Wänden präsentiert sie Henrots sieben großartige Fresken aus dem Zyklus „Monday“ (2016), die 2017 auch schon in ihrer großen Ausstellung im Pariser Palais…

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