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Titel: Zeichnen zur Zeit · von Reinhard Ermen · S. 176 - 181
Titel: Zeichnen zur Zeit , 2009

Der Prozess hat mich interessiert

Der Sammler Werner H. Kramarsky im Gespräch mit Reinhard Ermen

Werner Kramarsky (*1926) ist er als Sammler von Zeichnungen in den USA eine Schlüsselfigur, die selbstlos und effektiv ihre Schätze herschenkt, ohne dabei die eigene Person in den Vordergrund zu stellen. Wer den Namen in die Suchmaschine eingibt, wird auf zahllose Gelegenheiten stoßen, wo bedeutsame Teile seiner Sammlung eine Rolle spielen. Eine Auswahl mit den amerikanischen Protagonisten seiner Kollektion war auf dem europäischen Kontinent (Winterthur, Ahlen, Berlin, Amiens) in den Jahren 1998/99 zu sehen: „Zeichnen ist eine andere Art von Sprache“. Neben vielen Hauptfiguren der Moderne wie Flavin, Hesse, Johns, Judd, Kelly, Martin, Rauschenberg oder Sol LeWitt, konnte man da erstaunliche Entdeckungen machen. Um ein weiteres Beispiel herauszugreifen: 2006/07 zeigte er in eigenen Räumen und in drei verschiedenen Museen (Birmingham Museum of Art, Weatherspoon Art Museum und San Diego Museum of Art) Zeichnungen von Mel Bochner („Drawing from four Decades), und schlagartig wird klar, dass das zentraleuropäische Bild der amerikanischen Gegenwartskunst gelegentliche Korrekturen vertragen kann. Bei einem Besuch anlässlich der Eröffnung der Brice-Marden-Retrospektive im Hamburger Bahnhof, ergab sich am 8.06.07 die Möglichkeit zu einem Gespräch über die Figur des Sammlers, das Sammeln von Zeichnungen, was daran so fasziniert, und das humorvoll, gelegentlich gewürzt durch Wortspiele, die sich Kramarskys beträchtlichem deutschen Vokabular verdanken.

***

Reinhard Ermen: Werner Kramarsky, – der Name klingt sehr deutsch.

Werner Kramarsky: In der Tat, mein Vorname ist sehr deutsch, meine Eltern waren deutsch, ich selbst wurde in Holland geboren und viele Generationen davor war das russisch;…

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