Die umfassendste oder offenste Gattung der Gegenwart?
Ein Gespräch über ZEICHNUNG
Die Teilnehmer: Stefan Gronert, Leiter der Grafischen Abteilung im Kunstmuseum Bonn; Wolfgang Hanck, seinerzeit noch katholischer Gemeindepfarrer in Neuss und Kunstsammler; Alexander Roob, Künstler und Professor für ‚Freie Graphik’ an der Kunstakademie in Stuttgart; Reinhard Ermen, Musik-Redakteur beim SWR und freier Kunstkritiker, in diesem Fall auch Moderator. Ort: eine Etagenwohnung (an den Wänden etwas Kunst, auf dem Tisch der Baden-Badener Katalog „Gegen den Strich“ und ein Band mit dem zeichnerischen Spätwerk von Paul Klee) in Köln Nippes am 14. März 2007. Im Anschluss daran wurde das Band nicht nur abgeschrieben, sondern auch (von allen Beteiligten) heftig redigiert, um aus dem Gespräch auch einen Text zu machen.
Ich habe das schon in meinem Anschreiben gesagt, wir fangen bei Adam und Eva an, nämlich schlicht und einfach bei der Frage, was eine Zeichnung ist oder wie man sie definieren würde.
Ich muss da passen, keine Ahnung …
Der Künstler, der arbeitet hat nicht das Problem, sich zu vergewissern, womit er umgeht, selbst wenn er hauptberuflich ein Zeichner ist?
A.R.: Unter der Bezeichnung eines hauptberuflichen Zeichners kann ich mich nicht finden. Zurzeit schreibe ich viel und sammle Material zur Geschichte der grafischen Reportage.
Aber dieses Problem haben viele; ich bin zum Beispiel hauptberuflich Musikredakteur, ich sammle auch ein wenig und bin im zweiten Leben so was wie Kunstkritiker oder Kunstpublizist.
Wenn Hauptberuf eine Tätigkeit meint, die man kontinuierlich ausübt dann kann ich nur sagen: Das Zeichnen ist das bei mir nicht, denn das war und ist eine sporadisch ausgeübte…