Heinz-Norbert Jocks
Die imaginären Welten der Künstler
Gespräch mit Titos Mabota (Mosambik)
Wofür steht dein aus diversen Dingen gebautes Flugzeug?
Titos Mabota: Im Grunde spreche ich damit die internationale Situation an. Wie du sehen kannst, befördert das Flugzeug eine kleine Bombe. Damit weise ich auf den Krieg hin, und gleichzeitig stelle ich die Frage, wie die Menschen in Frieden leben können. Die Grundlage meiner Arbeit ist die Gewaltlosigkeit. Es ist der Traum vieler Menschen in meinem Land, unbekümmert zu reisen.
Wie war die Situation in deinem Land in jungen Jahren?
Sie war vor allem geprägt durch den Bürgerkrieg, in dem viele ihr Leben lassen mussten, darunter auch Kinder. Der Krieg war überall präsent. Auf den Straßen. Im Bus. Jeder hatte Angst, getötet zu werden. Aber wenn die Menschen jetzt miteinander reden, statt Bomben zu schmeißen, haben wir gute Chancen, dass alles besser wird.
Kannst du mir etwas zu der Kultur in deinem Land sagen?
Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen, wo die Familie die Basis unserer Kultur ist. Aber ich kann nicht wirklich etwas darüber sagen, weil ich dort lebe und nicht genug Abstand dazu habe. Eine wichtige Rolle spielte mein Vater, der uns überall mitnahm und uns sagte, was gut und was schlecht ist. Er klärte uns über die Korruption auf und ermunterte meine vier Brüder und meine fünf Schwestern zu einem anständigen Leben.
Ist es schwierig, in Mosambik als Künstler zu leben?
Ja, denn es gibt nichts. Aber irgendwie geht es dann doch. Ich kann nicht sagen, die…