Heinz-Norbert Jocks
Die imaginären Welten der Künstler
Gespräch mit Dilomprizulike (Nigeria)
Wie ist die Situation der Menschen in Nigeria?
Dilomprizulike : In aller Kürze: Mit dem Aufkommen eines afrikanischen Innenstadtlebens finden sich die Nigerianer gewissermaßen wie auf einem Schiff eingesperrt, das auf seiner Suche nach einem Gleichgewicht zwischen dem nigerianischen Städter und dem beschädigten Wissen um seine authentischen Wurzeln eher schlingert und stampft, als sich wiegt. Deshalb lebt er ein Leben, das weder das seine noch das ist, was sein allmächtiger Kolonialherr ihm als möglich zu glauben ins Hirn gesetzt hat. Ein Kampf findet in ihm statt im Bewusstsein, mit den Komplikationen einer aufgezwungenen Zivilisation zu leben. Weder kann er zurück, um die Bruchstücke der zerschlagenen Kultur des Vaters aufzulesen, noch ist er hinreichend dafür gerüstet, mit der Welt des weißen Mannes Schritt zu halten.
Wie ist Ihre Arbeit „Warten auf den Bus“ in dem Kontext zu verstehen?
Meine Arbeit ist ein kreatives Konzept und der Titel nicht wörtlich zu nehmen. Afrikaner warten auf den Bus, der sie ins gelobte Land bringt, wo ihre Probleme gelöst, ein besserer Lebensstandard möglich scheint und die Suche nach ihren Wurzeln Erfolg verspricht. Sie wollen die Gossen säubern und die Lügen des politischen Systems aufdecken. Im Grunde hoffen sie auf eine Art Wunder, das ihnen einen zufriedenes Leben beschert. Wovon ich erzähle, ist dieses Herumsitzen und Warten auf den Bus der Zukunft.
Nun besteht die Arbeit aus Ramsch und Abfall?
Ja, das ist auch der Grund, weshalb man mich den „Junkman from Africa“ nennt….