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Ausstellungen: Berlin · von Ronald Berg · S. 268 - 269
Ausstellungen: Berlin , 2005

Ronald Berg
Licht und Farbe in der Russischen Avantgarde

Die Sammlung Costakis aus dem Staatlichen Museum für zeitgenössische Kunst Thessaloniki
Martin-Gropius-Bau Berlin, 3. November 2004 – 10. Januar 2005

Es ist eine ganz erstaunliche Sammlung, die dieser Georgios Costakis da zustandegebracht hat. Aus ihrem Bestand kann man ein lückenloses Bild der Kunst der russischen Avantgarde von den ersten Anfängen um 1910 bis ungefähr 1940 entwerfen. Daß diese Sammlung überhaupt zusammen kam, hat mit der seltsamen Existenz Costakis’ zu tun: Coastakis wurde zwar 1913 in Moskau geboren, war aber Grieche und arbeitet für die diplomatische Vertretung Kanadas in der sowjetischen Hauptstadt. Kunst sammelte er seit Mitte der vierziger Jahre. Er kaufte privat, direkt von den Künstlern oder von deren Angehörigen. Für die offiziell verfemte Kunst interessierte sich in der damaligen UdSSR sonst niemand. Als Costakis 1977 in Pension ging und er nach Griechenland übersiedeln wollte, waren über 2000 Kunstwerke zusammengekommen. Costakis konnte ausreisen, mußte aber 800 der Werke an die staatlichen Tretjakow-Galerie abtreten. Den Rest – er füllte immerhin 72 Kisten – kaufte schließlich im Jahr 2000 der griechische Staat und richtete der Sammlung ein eigenes Museum in Thessaloniki ein. Costakis erlebte es nicht. Er starb bereits 1990.

Von den 1275 Einzelstücken sind im Berliner Martin-Gropius-Bau jetzt 320 von 50 Künstlern ausgestellt, darunter nicht nur die erste Garde der russischen Avantgardisten mit Malewitsch, Tatlin, Rodtschenko, Kluzis oder Lissitzky, sondern viele unbekannte, kaum weniger großartige Künstler in einer atemberaubenden Qualität. Die Auswahl steht unter dem Motto „Licht und Farbe“. Als Hauptkurator zeichnet Miltiades Papanikolaou,…


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