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Titel: Künstler in Peking · von Heinz-Norbert Jocks · S. 198 - 207
Titel: Künstler in Peking , 2008

Chi Peng
Die Lehre der Psychosexualität

Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

Chi Peng, 1981 in Yantei (Provinz Shandong) geboren, Studium von 2001 bis 2005 an der Central Academy of Fine Arts in Peking, gehört zu den jüngsten Vertretern der chinesischen Kunst, denen der Sprung in die internationale Szene gelungen ist. Bei ihm verschmelzen mithilfe der digitalen Bildverarbeitung Realität und Fiktion in einer traumhaften Schein-Welt, in der sein Alter Ego entweder nackt durch die Lüfte fliegt oder als Affenkönig auftritt. Dabei wird das Alter Ego zur Projektionsfläche einer sehr speziellen Auseinandersetzung mit dem Leben im Allgemeinen und mit der schwulen oder überhaupt geschlechtlichen Identitätssuche in chinesischen Metropolen im Besonderen. Heinz- Norbert Jocks traf sich mit dem Künstler in Peking in seiner Wohnung.

H.-N.J.: Aus was für ein Elternhaus kommst du? Was machte dein Vater und was deine Mutter?

C.P.: Mein Vater arbeitete für eine Zeitung und meine Mutter bei einer Bank. Alles verlief bei uns in ganz normalen Bahnen. Jedoch ist die Lebensweise meiner Eltern insofern ungewöhnlich für eine mittelständische Familie, als sie es sich gut gehen lassen. In ihren Beziehungen von enormer Großzügigkeit, gehören sie nicht zu denen, die besonders sparsam sind. Wir haben uns nie eingeschränkt. Es fehlte uns an nichts. Alle meine Wünsche, die ich als Kind hatte, wurden erfüllt. Die Eltern konnten mir so gut wie alles geben. Geld spielte keine Rolle. Ging ich mit Freunden aus, so war es unerheblich, wie viel ein jeder bezahlte. Von klein auf hatte auch ich gelernt, großzügig zu sein. Es machte mich glücklich. Wie…


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von Heinz-Norbert Jocks

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