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Ausstellungen: Berlin · von Hans-Jürgen Hafner · S. 257 - 263
Ausstellungen: Berlin , 2008

Hans-Jürgen Hafner
The Collections of Barbara Bloom

Martin-Gropius-Bau, Berlin, 22.8. – 9.11.2008

Tatsächlich schade, dass sich die Berliner Festspiele als Gastgeber der „Collections of Barbara Bloom“ partout nicht von der metropolitanen Seite zeigen wollen und die (trotz widriger Umstände immerhin routiniert inszenierte) Ausstellung stattdessen weit unters Dach, in eine für so ein Projekt recht wenig geeignete Raumflucht verbannt. Somit eine eher stiefmütterliche Behandlung vom Gesamteindruck her (inklusive eher schlecht als recht aufgearbeiteter Wände und einer sehr eigenartigen Auffassung von Pressearbeit, die allfälligen Hauptstadt-üblichen Sparzwänge hin oder her). Besonders schade ist das insofern, weil sich so die Raumabfolge unmöglich zu einem schlüssigen Parcours fügen mag und weil deswegen die thematischen Schwerpunkte, die dramaturgischen Akzente, die Barbara Blooms akribisch bis ins Detail hinein gestaltete Ausstellungsfiktion in Fahrt bringen und atmosphärisch zusammenschweißen sollen, nur unter unnötig erschwerten Bedingungen zum Tragen kommen.

In der Tat handelt es sich bei dieser Ausstellung um ein sehr spezifisches Format. „The Collections of Barbara Bloom“ ist, vom Material her betrachtet, gleichzeitig retrospektive Überblicksschau wie, in der Anlage und Gestaltung, eine fiktionale Struktur. Bloom (Jg. 1951) präsentiert weniger ihr Werk, als dass sie gezielt Einblicke in ihr Material und ihre Arbeitsweise als Fiktion inszeniert. „The Collections of Barbara Bloom“ basiert, laut der Künstlerin in Anlehnung an den Auktionskatalog der Hinterlassenschaft von Jacqueline ‚Jackie’ Kennedy Onassis, auf der Idee eines Nachlassverzeichnisses. Die Ausstellung spiegelt also die Struktur eines Buch-Kompendiums, in dem Bloom ihr Werk – anstelle der usus gewordenen mid career surveys, Retrospektiven zur Lebensmitte – sozusagen wie aus posthumer Warte als estate…


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von Hans-Jürgen Hafner

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