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Titel: Künstler in Peking · von Heinz-Norbert Jocks · S. 170 - 183
Titel: Künstler in Peking , 2008

RongRong & Inri
Die Paarung zweier Fotografen

Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

RongRong hieß ursprünglich Li Zhirong. 1968 in Zhangzhou geboren, zog er 1992 mit einer Kamera in der Tasche nach Peking. Es war das erste Mal, dass er weit weg von Zuhause war. Kaum dort, besuchte er Kurse für Fotografie, um schließlich für populäre Fotomagazine tätig zu sein. Ein wichtiger Wendepunkt in seinem Leben war sein Umzug in das verfallene Dorf, das, später als Pekings East Village legendär geworden, einer Künstlerkommune bis zur Räumung durch die örtliche Polizei im Juni 1994 den Freiraum lieferte, einige der wichtigsten Werke der zeitgenössischen Kunst in China hervorzubringen. Dort fotografierte RongRong zahlreiche Aktionen der namhaftesten Performancekünstler. Ab Mitte der 1990er Jahre entdeckte er schließlich das visuelle Spektakel der Bilder etwa von Pin-up-Girls auf den Wänden halbabgerissener Häuser. Eine weitere Veränderung in seinem Schaffen vollzog RongRong, als er 1999 seine Frau Inri kennenlernte.

1973 in Kanagawa geboren, arbeitete sie nach ihrem Abschluss am Nippon Photography Institute, 1994, insgesamt drei Jahre für die Zeitung „Asahi Shimbun“, bis sie es satt war, Prominenten hinterher zu jagen. Zwischen 1999 und 2000 etablierte sie sich mit größeren, von einer Fin-de-Siècle-Atmosphäre geprägten Serien wie „Grey Zone“ als freie Fotografin, ehe sie sich schließlich künstlerisch mit RongRong auch in dem Sinne paarte, dass sie nun beide gemeinsam vor die Kamera als Performer traten. Eine andere Serie, die sie gemeinsam erarbeiteten, wirkt wie die Zeremonie eines Abschieds von dem 2003 abgerissenen, zwischen 2000 bis 2002 gemeinsam bewohnten Hinterhofhaus in dem kleinen, bei Peking gelegenen…


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von Heinz-Norbert Jocks

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