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Kunstforum-Gespräche · von Uta M. Reindl · S. 290 - 295
Kunstforum-Gespräche ,

„Es gilt inzwischen als positiv zu sagen: Ich kauf mir nichts, sondern leihe es mir aus, dann haben viele Leute den nutzen davon.“

Ein Gespräch mit Astrid Bardenheuer, Leiterin der Artothek in Köln
von Uta M. Reindl

Nach dem Vorbild einiger in Museen und Bibliotheken der USA im 19. Jahrhundert üblichen Kunst – und Reproduktionsausleihen etablierten sich bald darauf in Europa – in deutschsprachigen Ländern, in Großbritannien und Frankreich – die ersten Artotheken. Vor rund 200 Jahren initiierten in Deutschland zunächst Bibliotheken, auch Galerien ein solches Angebot. 1968 gründete sich schließlich in West-Berlin die Graphothek, 1969 die erste Artothek in Ost-Berlin. Die Kölner Artothek, in der Kunst ausgeliehen und auch in Ausstellungen erlebt werden kann, feierte unlängst ihr fünfzigjähriges Bestehen. Inzwischen gibt es allein deutschlandweit rund 130 Artotheken, die Kunstfreund*innen das Probewohnen mit originalen Kunstwerken ermöglichen, zugleich junge Kunst fördern – und das alles für ein überraschend kleines Geld.

Astrid Bardenheuer leitet die Kölner Artothek im historischen Haus Saaleck seit 2017. Dank ihrer vielseitigen Ausbildung als Kunsthistorikerin, Künstlerin sowie als Mitarbeiterin in der Stadtverwaltung sind ihr die meist gegensätzlichen künstlerischen und bürokratischen Dynamiken dieses Amtes bestens vertraut

Uta M. Reindl: Ihr stets gut besuchter Stand auf der ART Cologne 2023 zeigte einmal mehr, wie sehr die Kölner Artothek vom „bürgerlichen Engagement“ getragen ist.

Astrid Bardenheuer: Das Konzept „Ausleihe plus Ausstellungen“ in der Kölner Artothek wird von einem großen bürgerlichem Engagement unterstützt. Als Ergänzung zum städtischen Kunstangebot ist die Artothek äußerst wichtig und auch geschätzt. Als die Stadt Köln 1994 mit der Schließung der…


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