Eine Galerie muss das auffangen. Dafür sind wir da.
Interview mit Nicole Hackert von Larissa Kikol
Die Contemporary Fine Arts Galerie (CFA) in Berlin ist für die Entwicklung und das Image der, nicht nur deutschen, Malereigeschichte nicht wegzudiskutieren. Gerade Anfang der 2000er Jahre erarbeiteten sie sich ihren Ruf als die wegweisende Galerie für zeitgenössische Malerei und neue, provokante Positionen. Sie halfen Künstler*innen wie Sarah Lucas, Daniel Richter, Jonathan Meese, Tal R oder Peter Doig bekannt zu machen. Sie vertreten auch heute noch internationale Größen wie Cecily Brown, Dana Schutz oder Georg Baselitz, sowie die Nachlässe von Norbert Schwontkowski und Christa Dichgans. Geführt wird, die 1994 gegründete CFA Galerie von Nicole Hackert und Bruno Brunnet, beide lernten sich 1992 kennen und lieben. Ihre Erfahrung und ihre Erfolgsgeschichte macht sie zu Expert*innen im Aufbau von Künstler*innenkarrieren und in der Begleitung von künstlerischen Biografien. Mit Nicole Hackert spreche ich über Künst-lerinnen- Mütter und ihren (besonderen?) Weg im Kunstsystem, und auch was für eine Rolle die Galerie dabei einnehmen kann.
Larissa Kikol: Wie viele Künstlerinnen sind Mütter in deiner Galerie?
Nicole Hackert: Also Cecily Brown ist Mutter, die bereits verstorbene Christa Dichgans war Mutter, Hannah Perry hat zwei Kinder, Dana Schutz drei Kinder, Katja Strunz zwei, Marianne Vitale eins, Maja Ruznic eins, Ana Prvački ebenfalls. Jetzt kann ich dir aber auch die Frauen nennen, die keine Kinder haben: Ellen Berkenblit, Maki Na Kamura, Sarah Lucas, Ulrike Ottinger, Emily Mae Smith. Das wars. Also Tendenz steigend. Ich maße mir aber nicht an, von Künstler*innen die Erwägungen…