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Ausstellungen: Berlin · von Sebastian C. Strenger · S. 214 - 217
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin
Simone Haack

Untangling the Strands
Abguss-Sammlung Antiker Plastik Freie Universität 23.02.–26.05.2024

von Sebastian C. Strenger

Die Abguss-Sammlung Antiker Plastik der Staatlichen Sammlungen in Berlin zeigt mit Untangling the Strands noch bis zum 26. Mai die Welten der surrealen Haarlandschaften der für ihren Neuen Magischen Realismus bekannten Künstlerin Simone Haack im symbol- und phantasiereichen Dialog mit antiker griechisch-römischer Skulptur. Sehenswert.

Die metaphorische Darstellung ihrer rund 50 Gemälde trifft auf 900 Quadratmetern und mehr als 2.000 Skulpturen auf die sich aufdrängenden Symbole gesellschaftlicher Zwänge der Antike. Bis heute haben die Kopfhaare des Menschen ihren besonderen Reiz nicht verloren. Der Blondkult gehört dazu. Symbolisierte er in der Antike doch Güte und Unschuld, Fruchtbarkeit und Stärke sowie Makellosigkeit und Wert, so galt Blond bei den alten Griechen als „göttliche Haarfarbe“. Während die Römer bei ihren Kriegszügen den Nordeuropäerinnen ihre hellen Zöpfe raubten, um Perücken daraus zu fertigen oder abgeschnittene blonde Haare bei den Germanen kauften, damit ihre Frauen diese in ihre Frisuren einarbeiten konnten, so webte man ebenso Goldfäden in das Haar, um mit dieser Methode zu hellem Haar zu kommen. Lange Traditionen gibt es auch hinsichtlich der Färbung der Haare, die im alten Ägypten bis hin zu Zauberkraft reichten.

Entwirren der Strähnen nennt die als Wegbereiterin eines Neuen Magischen Realismus bekannte Haack ihre Einzelausstellung, mit der sie im vergangenen Jahr nach ihrer Überblicksausstellung Hair im Museum Engen ihre Beschäftigung mit dem gleichnamigen Thema fortsetzt. Das Haar als wildester Teil am menschlichen Körper – jede Nacht nimmt es seine eigene Form an. Die kunstvollen Haarfrisuren der Abgüsse der…

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von Sebastian C. Strenger

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