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Gespräche mit Galeristen · S. 324 - 326
Gespräche mit Galeristen , 1988

Es ist nicht so weit, daß der Mensch auf Kunst verzichten kann.

Hanne Weskott im Gespräch mit Otto van de Loo zum
30-jährigen Jubiläum seiner Galerie

Im September 1957 eröffnete Otto van de Loo seine Münchener Galerie mit einer Ausstellung von K. R. H. Sonderborg. Damals war die Galerielandschaft noch sehr übersichtlich. Mit Stangl, Franke und Klihm sind schon die wichtigsten genannt, die sich damals mit zeitgenössischer Kunst befaßten. 1958 kam die erste Asger-Jorn-Ausstellung, die mit eher geteilten Gefühlen aufgenommen wurde. Schrieb Fritz Nemitz in der Süddeutschen Zeitung vom “sinnlich strömenden Farbenspiel und nordischer Phantastik” gepaart mit “klarem Kunstverstand”, so bezeichnete W. Christlieb in der Abendzeitung Jorn als “hoffnungslosen Fall”. 1959 kam die erste SPUR-Ausstellung und der Galerie wurde von Doris Schmidt bescheinigt, daß sie sich “bemüht, der Avantgarde auf den Fersen zu bleiben”.

Daß die Avantgarde von einst zu den Klassikern von heute geworden ist, zeigt nur, welch gutes Gespür Otto van de Loo hatte. Mit Michaux, Schumacher, Hoehme, Cimiotti, Gallizio, Constanz, Thomkins, Tàpies, Alechinsky, Rainer, Malta, Wols, Vostell, Attersee, Nitsch, Brus, Dubuffet und natürlich Jorn, COBRA, SPUR, Geflecht, seien nur die bekanntesten Namen genannt. Als zusätzlichen Aktionsraum hatte sich Otto van de Loo sein “Forum ” geschaffen, in dem neben vielen anderen Vostell und Nitsch Aktionen durchführten.

Das Jubiläum wird mit einer Ausstellung “30 Jahre – 30 Bildwerke” begangen, wobei auch die letzten Neuzugänge Gunter Damisch und Mirjam Cahn vertreten sind.

Zu dieser Ausstellung erschien ein Katalog, was ebenfalls der hauseigenen Tradition entspricht. Neben heute oft sehr gesuchten Graphikeditionen gab die Galerie immer…

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