FORT
Fast wie Zwillinge
Ein Gespräch von The Collective Eye
Im Jahr 2006 kamen Alberta Niemann (geb. 1982 in Bremen), Anna Jandt (geb. 1980 in Bremen) und Jenny Kropp (geb. 1978 in Frankfurt / Main) zusammen, um gemeinsam Kunst zu machen. Niemann studierte bis 2013 an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei Andreas Slominski, Jandt und Kropp bei Jean-François Guiton an der Hochschule für Künste Bremen. Seit 2014 arbeiten Niemann und Kropp unter dem Namen FORT als Künstlerinnenduo in Berlin weiter.
The Collective Eye: Ihr arbeitet seit 2006 zusammen, doch zunächst nicht unter dem Namen FORT, zudem in größerer Besetzung.
Alberta Niemann: Ja, damals kannten wir uns noch nicht besonders gut. Jenny hatte ein interessantes Gebäude, eine ehemalige Zollabfertigung aus den 1960er Jahren im Hafengebiet von Bremen aufgetan und lud uns zu einem gemeinsamen Projekt ein. Nachts saßen wir auf dem Fußboden des leerstehenden Gebäudes und hatten die Idee, den Ort für drei Tage und drei Nächte in ein Hotel zu verwandeln. Wir richteten Zimmer, Bar und Lobby ein, engagierten einen Barkeeper und einen Portier und übernahmen selber die Rolle der Zimmermädchen. Das Ganze wirkte wie eine Szenerie aus einem Film, die Jukebox spielte pausenlos dasselbe Lied. Performative Momente vermischten sich mit unserer alltäglichen Arbeit in Hotel, in dem Gäste tatsächlich übernachten konnten.
Wir hatten eine Welt erschaffen, in der die Übergänge zwischen Realität und Fiktion fließend waren, das war ein magischer Moment und die Initialzündung für unsere Zusammenarbeit. Bald darauf lud uns Susanne Pfeffer, die damalige Kuratorin der Kunstwerke,…