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Ausstellungen: Berlin · von Manuela Lintl · S. 236 - 238
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin

Mona Hatoum: 3-teilige Retrospektive
zum 70. Geburtstag

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst
18.09.2022 – 14.05.2023

Neuer Berliner Kunstverein – n.b.k. 15.09.2022 – 13.11.2022

Georg Kolbe Museum 15.09.2022 – 08.01.2023

von Manuela Lintl

In der schlicht „Mona Hatoum“ betitelten Retrospektive präsentieren drei ganz unterschiedliche Berliner Institutionen für aktuelle Kunst das umfang- und facettenreiche Werk der 1952 in Beirut als Tochter palästinensischer Eltern geborenen Künstlerin. Als Hatoum 1975 für einen vorübergehenden Aufenthalt nach London reiste, brach der Bürgerkrieg im Libanon aus. Infolgedessen konnte sie nicht wie geplant zurückkehren und blieb als Gestrandete (der Flughafen von Beirut blieb neun Monate geschlossen) in der britischen Metropole – wie sich zeigte dauerhaft. Zwei Jahre später studierte sie an der Byam Shaw School of Art und setzte 1979 das Studium an der Slade School of Art in London fort. Mitte der 1980er Jahre trat Mona Hatoum dann als Künstlerin mit Performances und Videoarbeiten in der Öffentlichkeit auf. Im Zentrum ihres Frühwerks mit klaren politischen Botschaften stand der eigene Körper und dessen Verletzlichkeit. So kämpfte sie etwa 1982 in der Live-Action „Under Siege“ in der Aspex Gallery in Portsmouth sieben Stunden lang nackt in einer durchsichtigen, quadratischen Kabine gegen widrige Umstände an, symbolhaft verursacht durch echten Tonschlamm. Ihr ständiges Aufrichten und Fallen im Matsch wurde unerbittlich den Blicken eines hilflosen Publikums ausgesetzt. Dazu erklang eine Soundcollage mit Revolutionsliedern und Nachrichten aus dem Nahen Osten auf Arabisch, Französisch und Englisch.

Als Zwangs-Exilantin begann die palästinensischbritische Künstlerin ein für ihre Künst ler*innengeneration typisches nomadisches Leben zwischen Kunstproduktion und Kunstpräsentation auf internationalen Ausstellungen und Kunstmessen zu führen…

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