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Ausstellungen: Berlin · von Hermann Pfütze · S. 242 - 244
Ausstellungen: Berlin , 2015

Hermann Pfütze
Gesichter des Wandels

»Fotografien 1989/1990 von Regina Schmeken und Ulrike Schamoni«
Bundesfinanzministerium, Berlin, 27.8. – 11.11.2015

Auch an diesen Bildern zeigt sich wieder, dass Freiheit schön macht – zwar wie alle Schönheitsmittel nicht auf Dauer, aber für die Augenblicke der Befreiung.

Für Regina Schmekens Fotos gilt das mit der Einschränkung, dass hier historische Momente festgehalten sind, die seither im kollektiven Bildgedächtnis zum Beispiel als Zeitungsfotos verankert sind und ein Vorher und Nachher enthalten, während die Portraits von Ulrike Schamoni die schönen Momente der Freiheit zeigen, die damals alle gespürt und gesehen haben. Während jener Tage der Befreiung waren die Menschen schöner als davor und danach, als Alltags-sorgen wieder die Oberhand hatten über Haltung und Mimik.

Regina Schmekens achtzehn Bilder, aufgenommen vom 10. November 1989 bis Ende 1990, sind Ikonen der Zeit, erschienen damals oft halbseitengroß in den Zeitungen sind seither häufig in Bildbänden abgedruckt, wie zum Beispiel der Trabi am Kran, das Brandenburger Tor von Osten oder das Bild vom Potsdamer Platz mit den auseinander gerückten Mauersegmenten im Hintergrund der Profilnahaufnahme zweier junger DDR-Grenzer mit diesem Zukunftsblick, der zwar nicht weiß, was kommt, aber nicht mehr den Kommandos folgt.

Die Atmosphäre dieser Szenen, auch der auf der Schutthalte in der Mulackstraße tollenden Kinder und der jubelnden Menge auf der Kürfürstendamm, ist freudig und schön, aber es ist vorbei, die Bilder werfen keine Fragen mehr auf, alle wissen, wie es weiterging und können sehen, was aus diesen Orten geworden ist.

Ulrike Schamonis dreißig Portraits, aufgenommen zwischen Januar und März 1990, werden dagegen hier zum…



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