Großbritannien
John Akomfrah
LISTENING ALL NIGHT TO THE RAIN
Kommissar: Skinder Hundal MBE, Global Director of Arts at the British Council Kuratorin: Tarini Malik Ort: Giardini
John Akomfrah ist bekannt für eine fesselnde Choreografie von Bildern und Tönen. Die immersive Qualität seiner audiovisuellen Erzählungen potenziert der ghanaisch-britische Künstler (* 1957) im neoklassischen Pavillon Großbritanniens und lockt bereits in Videoprojektionen über der Freitreppe an der Fassade mit Motiven zu dem im Gebäudeinneren präsentierten Parcours. Über den Seiteneingang gelangen die Besucher*innen dorthin, um diesen fast romantisch betitelten Rundgang zu erleben: Listening all Night to The Rain ist der Lyrik des Dichters und Künstlers Su Dongpo aus dem China des 12. Jahrhunderts entlehnt, in der es um Vergänglichkeit unserer Existenz geht. Nach der Grundaufteilung langer Gedichte heißen zudem die acht Stationen des Rundgangs durch den Klang-und Bildkosmos Akomfrahs Cantos – diesmal inspiriert von der Lyrik des US-amerikanischen Dichters Ezra Pound. Oft poetisch stimmen Zitate renommierter Autor*innen auf den oberen Türrahmen der verdunkelten Cantos ein. So das Zitat der Feministin und Kapitalismuskritikerin bell hooks aus den USA: „Unser Kampf ist auch ein Kampf gegen das Vergessen“ etwa in Canto VII, wo Archivbilder von Protagonisten der Black Power, aber auch eine der mit Öljacken bekleideten Personen zu sehen ist, die leitmotivisch in den fraglos fesselnden Bildwelten mit scharfen Makroaufnahmen aus der Natur, von gerne surreal inszenierten Situationen sowie Dokumentationsschnipseln der anderen Cantos auftauchen. Die große Bedeutung von Musik spiegeln – über den ohnehin durchgängig hörbaren Sound hinaus – auch Bilder von Instrumenten oder Abspielgeräten für…