USA
Jeffrey Gibson
THE SPACE IN WHICH TO PLACE ME
Kommissar*innen: Kathleen Ash-Milby, Louis Grachos, Abigail Winograd
Kuratorinnen: Kathleen Ash-Milby und Abigail Winograd Ort: Giardini
Im Vorfeld der 60. Venedig Biennale wurde oft betont, dass dieses Jahr erstmals ein indigener Künstler die USA vertrete. Tatsächlich waren bereits 1932 First Nation-Künstler im Pavillon zu sehen – ein „ethnographischer Typ der Präsentation“ mit Schmuck, Textilien und Keramiken, wie es die Pavillon-Kuratorin 2024, Kathleen Ash-Mildy, beschreibt. Neu ist dieses Jahr die Entscheidung für einen Solo-Auftritt eines Indigenen: Jeffrey Gibson (geb. 1972, Colorado / USA). Auch Kuratorin Kathleen Ash-Milby gehört einer indigenen Nation an. Sie gehört der Navajo-Nation an und ist Kuratorin für Native Americans am Portland Art Museum und SITE Santa Fe in New Mexico. Jeffrey Gibson ist Mitglied der Mississippi Band of Choctaw Indians und selbst Cherokee-Abstammung. Co-Kuratorin ist Abigail Winograd.
Ganz im Zeichen aktueller Trends verbindet Gibson (geb. 1972) gleich mehrere Themen in seinen knallbunten Gemälden und Skulpturen: die US-amerikanische, indigene und dazu noch queere Geschichte mit Einflüssen aus Musik und Popkultur. Der Titel the space in which to place me referiere auf das Gedicht Ȟe Sápa der Dichterin Layli Long Soldier, der dem Oglala Lakota-Stamm angehöre, wird dazu im Pressetext erklärt. Die Fassade des Pavillons ist mit einem farbenfrohen Muster bedeckt, 8 Flaggen flattern davor. Der offene Innenhof ist dominiert von einem Ensemble knallroter, leerer Sockel. In den Innenräumen lassen die 11 Bilder, 9 perlenbestickte Skulpturen, zwei Wandmalereien und ein psychodelisches Video einer Tänzerin eine fröhliche Bildwelt entstehen. An den Eröffnungstagen führten…