Düsseldorf
I’m Not a Nice Girl
Eleanor Antin – Lee Lozano – Adrian Piper – Mierle Laderman Ukeles
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K21 18.01. – 17.05.2020
von Renate Puvogel
Auf die Einschätzung von Kasper König gegenüber Konrad Fischer, Lee Lozano sei ein nettes Mädchen und eine gute Künstlerin, reagierte diese selbstbewusst, sie sei nicht nett, aber eine sehr gute Künstlerin. Dieses aussagestarke Zeugnis entstammt dem reichhaltigen, wertvollen „Archiv Dorothee und Konrad Fischer“, das dem Museum geschenkt wurde, zusammen mit dem Ankauf der Sammlung. Das Archiv ist nun auch Kern und Ausgangspunkt der Ausstellung, die um vier Konzeptkünstlerinnen der ersten Stunde mit Beispielen ihres Schaffens seit den späten 60er Jahren kreist. So kann erneut ein Kapitel des Archivs befragt und aktiviert werden. Da macht es natürlich Sinn, dass Lozanos konzeptuelle Arbeiten im Archiv-Raum ausgebreitet sind. Abgesehen von einem perforierten Gemälde handelt es sich ausschließlich um Lozanos schriftliche Botschaften, insbesondere auf die „Private Books“ und „Language Pieces“. Darunter fällt das Konzept für eine Ausstellung bei Fischer mit ihrem voll beladenen Arbeitstisch als Zentrum auf, das der Galerist jedoch nicht aufgegriffen hat.
Lee Lozano (1930 – 1999) gebärdet sich zunehmend radikal: Im Jahre 1969 fordert sie eine Revolution, die sämtliche Bereiche menschlichen Zusammenlebens, private sowie gesellschaftliche und politische umfasst. Ihre Thesen gipfeln 1971 in einem Boykott allen Frauen gegenüber und schließlich in ihrem gänzlichen Ausstieg aus dem Kunstbetrieb. Als Betrachter der Ausstellung muss man sich zu diesen konsequent konzeptuellen Dokumenten unbedingt das kämpferische, malerische Werk hinzudenken. Und das ist überhaupt die Krux der Veranstaltung. Der Devise der Konzeptkunst entsprechend,…