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Ausstellungen: Bergisch Gladbach · von Susanne Boecker · S. 275 - 277
Ausstellungen: Bergisch Gladbach ,

Bergisch Gladbach
Stefan Wewerka

Dekonstruktion der Moderne
Kunstmuseum Villa Zanders 14.12.2019 – 19.04.2020

von Susanne Boecker

„Die Erdkugel halbieren, beide Haelften gegeneinander verdrehen und wieder zusammenkleben. Akkra wuerde dann ein Vorort von London sein und der Niger wuerde in die Nordsee muenden und in London wuerde es verdammt heiß werden, oder umgekehrt, kalt in Akkra, es ist schwierig, das Richtige vorauszu sehen. Die restliche Westseite der Britischen Inseln wuerde einen neuen Standort in der Naehe des Nordpols haben und die Engländer wuerden dann noch frostiger werden und Paris laege dicht beim Aequator und ueberhaupt wuerde sich alles schlagartig veraendern.“ – Stefan Wewerka, 1962

Wenn es ein Projekt gibt, das die Denk- und Arbeitsweise, den künstlerischen Ansatz und Impetus von Stefan Wewerka (1928 – 2913) auf den Punkt bringt, dann dieses. Die Welt als Ding sehen, als ein Objekt, das man mit handwerklich-künstlerischen Mitteln dekonstruieren, erkunden und umgestalten kann. Neugierig und ideologiefrei. Verspielt und radikal. Humorvoll und ergebnisoffen.

Wie kommt ein studierter Architekt, der seit über zehn Jahren in verschiedenen Büros wie bei den Gebrüdern Wassili und Hans Luckhardt in Berlin, später bei Hans Schilling in Köln gearbeitet hat und gerade in Paris bei einem namhaften Büro tätig ist, auf eine solche Idee? Wobei es ihm ja nicht darum ging, in weltbaumeisterlicher Manier die Welt aus den Angeln zu heben. Als Stefan Wewerka dieses Gedankenspiel 1962 in Paris zu Papier brachte, war ihm natürlich klar: „Leider wird es ein Projekt bleiben“. Projekt blieben auch seine zeitgleich erarbeiteten „Vorschläge zum Umbau der Stadt Paris“. Doch enthält die…

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