Köln
Wade Guyton
Zwei Dekaden MCMXCIX–MMXIX
Museum Ludwig 16.11.2019 – 01.03.2020
von Jens Asthoff
Mit „MCMXCIX–MMXIX Zwei Dekaden“ richtete das Museum Ludwig US-Künstler Wade Guyton die bisher größte Überblicksschau aus. Direktor Yilmaz Dziewior kuratierte die Ausstellung in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler. Dziewior hat jene zwei Jahrzehnte Werkentwicklung – die gezeigten Arbeiten datieren von 1999 bis 2019 – über weite Strecken verfolgt und begleitet. Nach einem ersten Atelierbesuch in New York im Mai 2004 lud er, damals Direktor des Kunstvereins in Hamburg, Guyton noch im selben Jahr zur Gruppenschau „Formalismus. Moderne Kunst, heute“ ein und widmete ihm Ende 2005 mit „Color, Power & Style“ auch das europaweit erste institutionelle Solo. In Köln kann man nun einzelne dieser frühen Arbeiten wiedersehen, etwa Untitled WG1504 (2004) oder die ikonischen U-Flammenbilder wie Untitled WG1028 (2005). Insgesamt gelingt der Kölner Ausstellung eine eindrucksvolle Präsentation dieses mittlerweile umfangreichen und komplexen Werks, und sie ist erfreulicherweise nicht bloß chronologisch aufgebaut, sondern macht mit klugen thematischen Verflechtungen Zusammenhänge sichtbar und schafft dramaturgisch spannende Blickachsen.
Interessanterweise zeichnete sich bereits zwischen Dziewiors beiden frühen Guyton-Ausstellungen ein Wandel ab, der die Entwicklung des Werks maßgeblich prägte: 2004 hatte der Künstler minimalistische Farbdrucke auf Rohleinen gezeigt, die er mit einem Tintenstrahldrucker, damals ein Epson Stylus Pro 9600, herstellte. Bilder dieses Typs sind nicht auf Rahmen gespannt, sondern werden locker fallend an zwei Punkten fixiert. „Ich wollte den Drucker auf eine Art verwenden, für die er nicht geschaffen wurde – um zu sehen, ob er eine andere Art von Objekten hervorbringen könnte“, so Guyton im aktuellen…