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Kunstforum-Gespräche · von Thomas W. Kuhn · S. 320 - 323
Kunstforum-Gespräche , 2015

Im Rückspiegel

Aspekte zur Wiederentdeckung Florence Henris Mitte der 70er Jahre
T.W. Kuhn im Gespräch mit Jürgen Wilde

Florence Henri besitzt unbestritten einen prominenten Platz innerhalb der künstlerischen Fotografie der Klassischen Moderne. Diese Tatsache lässt vergessen, dass ihr Oeuvre erst vor vier Jahrzehnten wiederentdeckt wurde und das die Fotografie überhaupt erst seitdem als künstlerisches Medium anerkannt wurde. Vom 24.2. bis zum 17.5.2015 richtete das Pariser Ausstellungshaus Jeu de Paume der 1893 in New York als Florence de Montague Henri geborenen Tochter eines Franzosen und einer Deutschen eine Retrospektive aus, die den wesentlichen Zeitraum ihres fotografischen Wirkens von 1927 bis 1940 unter dem für sie signifikanten Leitmotiv des Spiegels reflektierte. Christina Zelich, die unter der seit 2006 amtierenden Direktorin Marta Gili die Ausstellung kuratierte, rechnet im Begleittext zur Ausstellung allein den beiden italienischen Galeristen Giovanni Battista Martini und Alberto Ronchetti das Verdienst der Wiederentdeckung, der 1982 in Compiègne verstorbenen Künstlerin, zu. 1974 wird hier als Jahr der Wiederentdeckung durch die beiden Genueser genannt. Gänzlich unerwähnt bleibt die Ausstellung in der 1972 eröffneten und auf Fotografie spezialisierten Galerie von Ann und Jürgen Wilde in Köln. Vom 19.4. bis zum 17.5.1974 präsentierten sie ein Portfolio mit 12 Fotografien der Künstlerin im Zusammenhang mit einer Auswahl weiterer Werke. Im selben Jahr zeigte die Galerie Wilde vom 19.10. bis 24.10. 1974 Werke von Florence Henri auf dem Kölner Kunstmarkt, neben Arbeiten von Karl Blossfeldt, August Sander und anderen. Dass die Ausstellung im Jeu de Paume diese Ereignisse des Jahres 1974 unerwähnt lässt und keinerlei Werke aus der…


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