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Ausstellungen: Wien · von Franz Thalmair · S. 294 - 295
Ausstellungen: Wien , 2015

Franz Thalmair
Individual Stories

»Sammeln als Porträt und Methodologie«
Kunsthalle Wien, 26.6. – 11.10.2015

Wiederholung und die Verwandtschaft zwischen unterschiedlichen Gegenständen; das Serielle und die Reihe; mit dem Moment der Iteration operierende Muster und die Variation derselben; Ordnung, Schema, System. Trotz der Heterogenität der Objekte und Bilder, Vitrinen und Stellwände wirkt das Obergeschoß der Kunsthalle Wien aufgeräumt. Gegenstand der Ausstellung „Individual Stories“ sind von KünstlerInnen angelegte Sammlungen, deren innere Logik – die Logik der Repetition – sich in der weitestgehend auf Display verzichtenden Präsentation abbildet. „Manchmal ist das Sammeln von Neugierde getrieben, manchmal von der systematischen Suche nach etwas“, leitet ein begleitender Text zur Ausstellung in die Thematik ein: „Während einige Sammlungen unabhängig von dem künstlerischen Werk entstehen, konstituieren andere eine künstlerische Methode oder können selbst als künstlerisches Werk bezeichnet werden.“ Das Sammeln wird in die Kunsthalle als archivarisches, als künstlerisches, zum Teil soagr als forschendes Prinzip verhandelt.

Betritt man die Ausstellung, steht man vor drei Kabeltrommeln, die als Präsentationstische fungieren. Auf ihnen befinden sich lose angeordnete Modelle von Pflanzen, die von den um 1900 in Berlin ansässigen Gebrüdern Brendel als wissenschaftliche Lehrgegenstände angefertigt wurden. Auf gedrechselten Holzsockeln sind „Zea Mays“, die Maisblüte und ihr Fruchtdurchschnitt, „Pinus sylvestris“, die Kiefer und ihre Zapfenschuppen, „Orchis morio“, das Knabenkraut oder „Euphorbia cyparissas“, die Cypressen-Wolfsmich, zu sehen. Die um ihr Vielfaches vergrößerten Modelle aus Papiermaché, Glas, Stoff, Haaren oder sonstigen Alltagsmaterialien gehören zur Sammlung des Malers Hubert Scheibl. Bekannt für seine großformatigen, abstrakten Malereien scheinen die einem wissenschaftlichen Zweck dienenden und dementsprechend gegenständlichen Objekte der Praxis…



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