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Ausstellungen: Linz · von Ursula Maria Probst · S. 296 - 297
Ausstellungen: Linz , 2015

Ursula Maria Probst
Cathy Wilkes

Lentos Kunstmuseum Linz, 3.7. – 4.10.2015

Die von Stella Rollig gemeinsam mit Francesco Manacorda kuratierte Ausstellung der nordirländischen Künstlerin Cathy Wilkes – 2008 war sie für den Turner Preis nominiert, 2013 nahm sie an der Biennale in Venedig teil – im Hauptraum des Lentos Museum Linz ist ihre bis dato größte Einzelausstellung und entstand in Kooperation mit der Tate Liverpool. Ihrer künstlerischen Praxis entsprechend wurden für dieses Großprojekt aktuelle Werke mit Installationen aus verschiedenen Perioden der vergangenen zehn Jahre in Kombination mit Gemälden und Archivmaterial neu zusammengestellt. Dem Verdacht eines retrospektiven Blicks vermag sich Cathy Wilkes durch diese Neuaufstellung ihrer Werke zu entziehen. Es sind komplexe Beziehungsgeflechte, auf welchen die theatralischen Installationen aus figuralen, puppenartigen, teils wie Aliens wirkenden Skulpturen von Cathy Wilkes basieren.

Beim Betreten der Installation in der gänzlich auf Sockel oder Podeste verzichtet wird, gelangen wir auf eine Bühne tiefgreifender Emotionen, die durch ihre Neigung, sich auf reale Situationen im Leben der Künstlerin zu beziehen, introspektive Züge in sich trägt und durch ihre Intensität auch Assoziationen zu Familienaufstellungen auslöst. Ihrer poetischen Dramaturgie von kauernden, in sich versunkenen Figuren haftet ein psychodynamischer Unterton an, der an die Courage appelliert, sich, wenn auch aus sicherer Distanz, den gesellschaftskritischen Zügen ihrer stummen Narration anzunähern. Ihr ensembleartig aus Figurengruppen und Alltagsobjekten zusammengestelltes Gesamtkunstwerk verströmt den angehaltenen Atem von an den Rand der Zivilisation gedrängten Existenzen. Cathy Wilkes Figurengruppen zeigen ausgemergelte Körper, die wie durch einen Schock paralysiert durch den Raum zu taumeln scheinen, während am Boden verstreut Scherben und…


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von Ursula Maria Probst

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