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Ausstellungen: Berlin · von Heinz Thiel · S. 217 - 217
Ausstellungen: Berlin , 1982

Julius:
Installation und Zeichnungen

Galerie Gianozzo, Berlin

“Die Lust/ein schwarzes/Dreieck/zu malen” – der Satz, geviertelt und gedruckt auf 18 cm große Karton-Quadrate ist Selbstaufforderung und Selbsterkenntnis und zugleich auch optisch-verbales Ergebnis musikalischer Aktion. Der “Walzer für ein Dreieck” ist symbiotisch mit dem Dreieck verbunden und als Gedankenlinie dazwischen schwingt der Satz von der ‘Lust … zu malen’ hin und her. Für JULIUS rücken die Medien immer näher zusammen; es sind weitgehend traditionelle Medien, aus denen er seine Installationen entwickelt: Zeichnungen, Schrift, Objekte, aufgefangene Geräusche. Die Musik steckt in den Objekten – er hört sie heraus, er holt sie heraus, er gibt sie ihnen wieder. JULIUS macht Musik für die Objekte; Klänge richten sich wieder an die Objekte, denen er die Klänge abgelauscht hat. Der ‘Betrachter’ muß sich geradezu als Voyeur verhalten, wenn er sich in die Objekt-Kommunikation einschalten will. Er ist nicht das ‘beschallte’ Objekt, er ist eher geduldet, wird aber ‘objektiv-haft’, wenn er sich einläßt auf die Kommunikationsteilhabe.

JULIUS hat in den letzten Jahren seinen künstlerischen Weg durch viele Medien gemacht, bis er in den jüngsten Installationen zur kompakten Multi-Medialität kam. Zeichnungen, Objekte, Fotos, Foto-Aktionen, Musik, Objekte mit Musik, Zeichnungen mit Musik, Konzerte in der Landschaft – irritierende Mediensprünge bis die Musik zum verbindenden Element wurde. Das Thema ist dabei in allen medialen Ausformungen das gleiche geblieben: der Raum. Im dialektischen Verhältnis von Dreidimensionalität und Zweidimensionalität (abgehandelt in Zeichnungen und Photo) entwickelte sich das derzeit wichtige Verhältnis von Innenraum und Außenraum. Was sich zwischen Innen und Außen abspielt, muß durch die Kombination…

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