Kostas Murkudis
Mode als Architektur in Bewegung
Ein Gespräch mit Martin Seidel
Kostas Murkudis (* 1959; lebt in Berlin) begann seine Modeschöpfer-Karriere als Assistent des österreichischen Modedesigners und späteren Künstlers Helmut Lang. 1994 gründete Murkudis sein eigenes Label und ging parallel dazu mehrere Kooperationen mit diversen Luxusmarken ein. 2014 wurde er Kreativdirektor von Ter et Bantine und Hache. Insbesondere seine seit 2009 als Unikate entstehenden Entwürfe reflektieren skulpturale und konzeptuelle Fragen. In Crossover-Ausstellungen von Kunst und Mode und in der Erweiterung der herkömmlichen Präsentationsformen von Mode arbeitet Murkudis seit 2010 immer wieder mit dem Konzeptkünstler und Musiker Carsten Nicolai zusammen. 2015 / 2016 zeigte das Frankfurter Museum für Moderne Kunst im MMK 2 eine von Murkudis selbst kuratierte Schau, die sein Werk in den Kontext von Kunstwerken der MMK-Sammlung stellte.
Martin Seidel: Herr Murkudis, die vielbeachtete Ausstellung „Tuchfühlung. Kostas Murkudis und die Sammlung des MMK“ im MMK 2 des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt zeigte Ihre „Arbeiten im Kontext der bildenden Künste“. Von welcher Seite kam der Anstoß, Kunst und Fashion im MMK neben- und miteinander zu zeigen?
Kostas Murkudis: Es war die Idee von Susanne Gaensheimer, der damaligen Leiterin des MMK.
Der Künstler und Musiker Carsten Nicolai und der Architekt Aaron Werbick hatten die Ausstellungsarchitektur und Displays entworfen. Sie selbst wählten – von Franz Erhard Walther über John Chamberlain, Yves Klein oder Blinky Palermo hin zu Juergen Teller – in Gattung, Technik und Material ganz unterschiedliche Kunstwerke aus. Welche Kriterien haben die Auswahl bestimmt?
Mein Wunsch war es Arbeiten…