Kuba
Rafael Villares, Kcho, Giuseppe Stampone
TERRA IGNOTA (PROPOSALS FOR A NEW WORLD)
Kommissarin: Norma Rodriguez Derivet Kurator: Nelson Ramirez de Arellano Conde Ort: Isola di San Servolo
Die Boote fahren nur selten zur Insel San Servolo, die eine wunderbare Ruhestätte ist, wenn man dem Trubel der Biennale entkommen möchte. Lange von Mönchen und Nonnen bewohnt, dienen die historischen Gebäude heute der Venice International University – und manchmal auch den Länderpavillons. Zur 59. Biennale Venedig sind hier Syrien und Kuba untergebracht – Syrien leider wieder mit diesem unsäglichen Modell von vielen italienischen Künstlern, die sich einmieten, und einem kleinen Raum syrischer Werke.
Auch in Kuba hilft offenbar wieder ein Italiener der Finanzierung des Beitrags – oder wie kommt diese eigenartige Mischung zustande? Die beiden anderen allerdings sind eine Reise auf die nur 380 Meter kurze Insel wert: Kcho (Alexis Leyva Machado; 1970) gehört zu den langjährigen Stars der kubanischen Szene und ist bekannt für seine großformatigen Skulpturen, die er meist aus alltäglichen Materialien baut, oft in Form von Transportmitteln, gerne in Anlehnung an Boote – in Anspielung auf den Wunsch vieler Kubaner, über das Wasser in die USA zu emigrieren. In Venedig zeigt er drei Skulpturen unter dem Titel „Liberty, Equality, Fraternity“, gefärbt in den Farben der französischen Flagge. Eingefärbte Ölfässer, die zwischen Booten aufgestellt sind. Die „Brüderlichkeit“ ist rot und besteht aus einem hohlen Rohr mit Booten, die wie Paddel angebracht sind. „Seine Werke handeln von der Auswanderung, von den großen Umsiedlungen der Menschen von einem Land in ein anderes….