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Titel: Berlin Biennale · von Susanne Boecker · S. 182 - 197
Titel: Berlin Biennale , 2008

Kw Institute for Contemporary Art

Keimzelle. Das im Auftrag König Friedrich Wilhelms II. von Preußen für seinen Kammerdiener errichtete Haus in der Auguststraße 69 ist heute das älteste erhaltene Gebäude der Straße. Nach baulichen Erweiterungen siedelten sich im Hinterhof verschiedene Manufakturen und Gewerbe an. 1935 wurde hier die Margarine-Fabrik Groß-Berlin GmbH gegründet, die 1952 zum Volkseigentum der DDR erklärt wurde. Die Margarineproduktion lief bis in die 80er Jahre. Nach der Wende überließ die Wohnungsbaugesellschaft Mitte Teile des Gebäudes Künstlern und Ausstellungsmachern zur Nutzung, 1995 erwarb die Stiftung Deutsche Klassenlotterie das Grundstück und stellte es den Kunst-Werken Berlin e.V. zur kulturellen zur Verfügung. „Als die KW Anfang der 1990er Jahre in die einstige Margarinefabrik in der Auguststraße einzogen, war die ehemalige DDR allgegenwärtig. Die Räume des volkseigenen Betriebes waren unverkennbar aus einer anderen Ära übrig geblieben; die Fassaden wiesen Einschusslöcher vom Ende des Zweiten Weltkriegs auf, und die Straße war ein Flickenteppich aus ruinösen Altbauten und traumatisch leeren Parzellen“, beschrieb der spätere Gründungsdirektor der KW und der berlin biennale, Klaus Biesenbach, die Situation. Noch kein White Cube, aber auch nicht mehr desolate Fabrikruine, stellen die KW aus heutiger Sicht typologisch den Höhepunkt der Umgestaltung post-industrieller Gebäude in Lofts und Kunsträume dar, die seit den 1990er Jahren in Berlin und anderen europäischen Städten stattfindet.

Absurditäten. Cezary Bodzianowski hat seinen Wohnaufenthalt im KW Institut for Contemporary Art im Vorfeld der Biennale für verschiedene Eingriffe in den Hofgarten genutzt. Sein Hauptbeitrag besteht jedoch in einer Reihe absurder Aktionen, die er in Berlin durchgeführt hat. So funktionierte…

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