Erich Wolfgang Skwara
Ohne Schönheit ist das Leben nicht denkbar
oder vom Verschwinden des Schönen.
Ein Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks
Erich Wolfgang Skwara, geboren 1948 in Salzburg, wohnhaft in San Diego, Kalifornien, USA, und in Paris, Frankreich, wurde zuletzt von Martin Walser in einer in der FAZ erschienenen, die Lektüre dieses Autors empfehlenden Rezension, in seiner negativen Absolutheit über Beckett und Thomas Bernhard (in ihren Prosawerken) gestellt. Walser prägte den Begriff des “Skwaraismus” als der “Leidenschaft, die ihre Unerfüllbarkeit zum Programm macht”. Skwara, ein Pendler zwischen Alter und Neuer Welt, Universitätsprofessor und Schriftsteller, von dem zuletzt der Roman “Zerbrechlichkeit oder Die Toten der Place Baudoyer“ erschien – sein neuer Roman “Im freien Fall” wird noch in diesem Jahr veröffentlicht – , ist ein Mensch, der in der Unzugehörigkeit lebt. Was ihn erdet, ist die Schönheit. Über seine unzeitgemäßen Ansichten über den Verlust der Schönheit sprach in Paris Heinz-Norbert Jocks mit dem Autor, der u.a. mit dem Hermann Lenz Preis ausgezeichnet wurde.
H.-N.J.: Was ist für Sie Schönheit?
E.W.S.: Eine Dauer-Zustand, den ich mir wünsche und stets zu erreichen versuche. Ich finde alles unerträglich, was nicht schön ist. Wenn Sie durch ein Land wie Italien reisen, hören Sie – auch ohne die Sprache zu sprechen – , jeden Tag tausend Mal das Wort „bello“. Hingegen vernehmen Sie in Deutschland das Wort „schön“ fast nie und nirgendwo. Meines Erachtens gibt es Kulturen, vor allem die mediterranen und romanischen, die, bezogen auf Großes wie auf Kleines, einen permanenten Bedarf und Anspruch auf Schönheit haben, während die…