When things cast no shadow
5. berlin biennale für zeitgenössische Kunst – 5.4 – 15.6.2008
KW Institute for Contemporary Art – Neue Nationalgalerie – Skulpurenpark Berlin_Zentrum Text:Susanne Boecker, Fotos Wolfgang Träger
Das Kuratieren von Biennalen gilt gemeinhin als die Königsdisziplin der Ausstellungsmacher. In weitestgehender Freiheit von institutionellen Zwängen können Biennale-Kuratoren im internationalen Netzwerk der Großausstellungen ihre markanten Duftmarken setzen. Auf dem Biennale-Parkett breiten sie ihre Interpretation des „State of the Art“ aus, hier experimentieren sie mit Präsentationsformen und hier können sie mit maximaler Publicity rechnen. Natürlich hat der Boom der Biennalen inzwischen zu einer gewissen Abnutzung der Aufmerksamkeitsgarantie geführt. Oder positiv formuliert: die Ansprüche und Erwartungshaltungen an die Biennalen sind proportional zu ihrer Popularität gestiegen. Die berlin biennale ist da keine Ausnahme. Vor zehn Jahren als „unerhörte Behauptung“ (Klaus Biesenbach) ins Leben gerufen, hat sich die Großausstellung inzwischen ihren festen Platz im Kulturkalender der Hauptstadt gesichert. So wird die berlin biennale von der Kulturstiftung des Bundes als eine der „Spitzen“ der Hauptstadtkultur mit 2,5 Millionen Euro gefördert – eine Unterstützung, die auch für die nächsten beiden Ausgaben bereits zugesagt wurde. Klar, dass man zum 10jährigen Jubiläum etwas ganz Besonderes auf die Beine stellen wollte – was auch sonst?
Mit der anspruchsvollen Aufgabe des Kurators betraute man Adam Szymczyk (geb. 1970). Der gebürtige Pole gilt als Shooting-Star der Szene, der es mit nur 33 Jahren schon auf den Direktorensessel der Kunsthalle Basel geschafft hat. Nun also Berlin. Adam Szymczyk hat sich alle Mühe gegeben, die an ihn gestellten Erwartungen zu erfüllen. Und…