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Gespräche mit Künstlern · von Sven Drühl · S. 254 - 263
Gespräche mit Künstlern , 2008

Wolfgang Ellenrieder
Ein Fake ist nur dann ein Fake, wenn er auch erkannt werden kann

Ein Gespräch mit Sven Drühl

Der in München lebende Künstler Wolfgang Ellenrieder arbeitet seit vielen Jahren in den Medien Malerei und Fotografie, neuerdings zeigt er auch raumgreifende Installationen. Bei allen künstlerischen Auseinandersetzungen bleibt stets die Frage nach dem Wahrheitsversprechen und Wahrheitsgehalt von Bildern in Vordergrund, egal ob er Fotos am Rechner manipuliert oder Bildfragmente malerisch zu skurrilen Raumkonstellationen verschachtelt. Ellenrieder analysiert geschickt die Bedingungen und Möglichkeiten von Malerei im medialen Zeitalter. Ob Magazinabbildung, Stock-Foto, Internet-JPEG, Filmbild oder selbstgefertigter Schnappschuss – alles wird in Ellenrieders System integriert und dem technisch äußerst ungewöhnlichen Stil des Künstlers unterworfen.

***

Sven Drühl: Du bist ja ein Künstler, der stark medienübergreifend arbeitet: Malerei, Fotografie, Installation. Stehen diese Medien gleichwertig nebeneinander oder siehst Du Dich eher als Maler, der auch in anderen Gefilden wildert?

Wolfgang Ellenrieder: Ich sehe mich schon hauptsächlich als Maler. Allerdings gibt es für mich natürlich viele interessante Schnittmengen zu den anderen Medien. Daher habe ich dann in den letzten Jahren einige ortsbezogene Ausstellungen und Arbeiten als Fotos oder Installationen realisiert.

Schaut man sich Deine Malerei genauer an, so gibt es in den letzten Jahren eine Art Genese von abstrakt zu figurativ, wobei auch in den figurativen Werken sehr viel abstraktes erhalten bleibt und umgekehrt. Noch zu Zeiten der Schau „superbunt“ gab es viele Formen, die z.T. an Pflanzen erinnerten, aber auch völlig losgelöst von realen Vorbildern erscheinen konnten. Dazwischen gab es immer wieder so etwas wie Augäpfel, die mit abstrakten Formen…


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