Andreas Hofer
Negative Sunshine
Ein Gespräch mit Heinz Schütz
In seiner Bildwelt verknüpft Andreas Hofer die unterschiedlichsten Realitätsebenen zu einem fantasmagorischen Ganzen. Im Rekurs auf Kunstgeschichte und Geschichte, im Rekurs auf das fiktionale Personal der Comics und ihrer Superhelden, auf Hollywoodikonen und unbewusste Zeichensedimente konstruiert er mit seinen Bildern, Skulpturen und Räumen unerwartete Perspektiven auf den Bedeutungsraum. Er evoziert imaginäre Räume, die in das Gefüge des Realen hineinreichen und dessen Bedeutung verändern.
HS: Die Signatur eines Kunstwerkes garantiert dessen Authentizität und inthronisiert den Künstler als produzierendes Subjekt. Du unterzeichnest gewöhnlich mit „by Andy Hope 1930“. Mit dem Namen entwirfst du dich als fiktionalen Autor. Du wirst dadurch gewissermaßen ein Teil des Werkes und rückst in die Nähe des fiktionalen Personals, das etwa in der Gestalt von Comic-Helden deine Bilder bevölkert. Was bezweckst du mit dieser Art der Selbstkonstruktion?
AH: Entscheidend für mich ist, dass der Name Andy Hope zeitlos wird. Deswegen versehe ich ihn immer mit dem Datum 1930. Durch die Einführung des festen Datums trete ich praktisch aus der Zeit heraus. Das Datum bleibt immer dasselbe, so dass es keine Rück- und Vorwärtsbewegung mehr gibt. Ich nehme damit eine zeitliche Fixierung vor und bringe die Zeit imaginär zum Stillstand.
Worauf verweist der Name Hope?
Das geht auf meine MA-Show in London zurück, wo ich schon mit fiktionalen und gleichzeitig historischen Referenzen experimentierte. Verschiedene Figuren spielten hier eine Rolle, eine zentrale war Arthur Cravan. Teile von Texten, die er unter dem Pseudonym Dorian Hope herausgegeben hatte, kamen in meiner Ausstellung vor. Innerhalb der Installation gab es…