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Titel: I love New York · von Heinz-Norbert Jocks · S. 334 - 335
Titel: I love New York , 1998

THOM MERRICK:
»Letztlich ist alles Pop-art«

Warum bist du nach New York gezogen?

Ich ging direkt von dem Kunstinstitut in San Francisco nach New York. Dort in Brooklyn angekommen, steckte Neo Geo-art gerade in den Kinderschuhen. Ich kam ja von der Malerei, und das East Village New Yorks begann sich gerade zu etablieren, insofern merkwürdig, als wir den sogenannten Museums- und Soho-Effekt kannten. Plötzlich tat sich da um das International Monument herum eine völlig neue Szene auf. Nun gehörte ich damals nicht dazu, da nur in der Position des Beobachters. Damals kontrollierten einige wenige die Medien, darunter Magazine, Zeitschriften, die Galerieszene und alles, was geschah, und damals war der Neoexpressionismus en vogue, und überall dominierte Andy Warhol.

Was hast du mit Pop-art zu tun?

In einem gewissen Sinne ist letztlich alles Pop-art, einfach alles, auch die Art, wie Kunst gesehen wird. Vor allem, wenn Kunst in Museen oder große Galerien gelangt, ist sie bereits Pop-art. Sie hat sich verändert, weil sie nicht länger mehr nur eine Atelierproduktion ist. Eigentlich eher ein klassischer Formalist, der sich damit nie befaßt hat, stehe ich mehr darauf, was in den 60ern und 70ern los war, also auf jene Richtungen, die sich vor dem Neoexpressionismus etabliert hatten. Mir liegt mehr an Formen, Räumen und neuen Ideen, und ich vermeide die Berührung mit bestimmten Gruppen und Formen. Obschon auf alles neugierig, was passiert, ignoriere ich den Postmodernismus weitgehends, der wie eine Todesspirale funktioniert. Es kommt da zu einer mich zu Tode langweilenden Regeneration von bereits Bekanntem. Ja, ich setze alles…


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von Heinz-Norbert Jocks

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