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Titel: Im Netz der Systeme · S. 216 - 219
Titel: Im Netz der Systeme , 1989

Regina Cornwell
Michael Kalils Elektronischer Pavillon

Raum neu denken und neu erleben

Die Einstellung des Innenarchitekten und Raumtechnikers Michael Kalil zur Interaktivität unterscheidet sich natürlich etwas von der seiner Kollegen, die mit Videoplatten und Grafik arbeiten. Ihnen ist gemeinsam, daß sie sich mit Raum beschäftigen – doch unweigerlich auf unterschiedliche Weise. Jene, die mit Videoplatten und Grafik zu tun haben, sprechen vom virtuellen Raum, von neuen Raumsimulationen, von neuen Methoden, imaginäre Räume zu behandeln. Sie sprechen in der Praxis davon, wieviel Grundanteile auf der Bildplatte vorhanden sind, das heißt, wieviele Standbilder oder wieviele Bewegungsbilder sie aufnehmen können. Als Innenarchitekt und Raumingenieur geht es Kalil vor allem darum, wie wir den Raum, der uns zur Verfügung steht, für unser eigenes Leben und in Beziehung zu anderen verwenden.

Paradoxerweise war es für ihn bei seiner Arbeit erst dann möglich, die Technologie für Design, Raum und Interaktivität einzusetzen, nachdem er zum Anfang zurückgekehrt war und begonnen hatte, den menschlichen Körper (Biologie) und die Landschaft (Ökologie) miteinander in Beziehung zu setzen. Die gewonnenen Erkenntnisse stellten die Grundlage für seine Arbeit am NASA Ames Research Center dar, wo er mit dem Architekten Michael Kriegh und Wissenschaftlern und Technikern der NASA den Prototyp eines Weltraumhabitats konstruierte.

Kalil konzentrierte sich, seiner Beschreibung zufolge, nur auf den Boden, alles andere war für ihn unwichtig. Wir sind aus der Erde genommen. Unser erster Boden war die Ebene der Erde. Wie die Geschichte überliefert, begannen die Menschen mit dem Bauen, indem sie Erde zu Lehmhütten formten. Ein Lehmvorsprung wurde zum Möbelstück. Aus glatt geschnitztem…


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