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Museen
Der 1969 eröffnete KULTURPARK PLÄNTERWALD im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick war mit jährlich etwa 1,7 Millionen Besuchern der einzige Freizeitpark der DDR. Die Umgestaltung in den 1990er Jahren zu einem Vergnügungspark nach westlichem Muster erwies sich wirtschaftlich als Flop. Der Betreiber wurde insolvent, der Park 2002 geschlossen, das Gelände liegt seitdem brach. Jetzt will die Grün Berlin GmbH das Areal ab 2022 wieder beleben. Geschaffen werden soll ein neuer Kunstort der „familientauglich“ ist. Gleichzeitig ist von „Künstler-Residencies und Ausstellungen“ dort die Rede. Die alten Rummelplatzanlagen könnten als Bühne für Performances, Skulpturen, Installationen etc. gelten.
Die Kunstsammlung der DZ BANK kommt in die Obhut einer dazu eigens gegründeten Stiftung. Mit über 10.000 Werken von etwa „1.100 internationalen Künstlerinnen und Künstlern zählt die 1993 gegründete Kunstsammlung zu einer der größten Sammlungen ihrer Art. Ihr Schwerpunkt liegt auf fotografischen Ausdrucksformen von 1945 bis zur Gegenwart. Etwa 1.500 Kunstwerke aus dem selben Zeitraum zählen im klassischen Sinne zu den Gattungen Malerei, Skulptur und Grafik, die sich inhaltlich in die Sammlung künstlerischer Fotografie einfügen.“
Das Pariser Musée d’Orsay wurde in MUSÉES D’ORSAY ET DE L’ORANGERIE – VALÉRY GISCARD D’ESTAING umbenannt. Das Gebäude wurde von 1900 bis 1939 als Bahnhof „Gare d’Orsay“ für den Eisenbahnfernverkehr in den Südwesten Frankreichs genutzt. Präsident Georges Pompidou (1911–1974) verhinderte den Abriss; sein Nachfolger Valéry Giscard d’Estaing (1926–2020) veranlasste 1977 die Umwandlung in ein Kunstmuseum. Die rund 4.000 Exponate umfassen den Zeitraum von 1848 bis 1914.
MAJA HOFFMANN gründete 2004 die LUMA FOUNDATION. Sie „unterstützt die Aktivitäten unabhängiger zeitgenössischer Künstler und anderer Pioniere in den Bereichen Kunst, Fotografie, Verlagswesen, Dokumentation und Multimedia“. Seit 2013 bietet LUMA Arles auf einem eigenen Campus die Möglichkeit, „durch interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Produktion neuer Werke zu experimentieren. Dazu entwarf der Architekt Frank Gehry das Gebäude für ein Arts Resource Center, das Forschungs- und Nachschlagewerke, Werkstatt- und Seminarräume sowie Künstlerateliers und Präsentationsräume beherbergt. Es wird am 26. Juni 2021 eingeweiht.
Als Prof. Arnold Bode in den 1950er Jahren die KASSELER DOCUMENTA gründete, wollte er seinen Zeitgenossen die moderne Kunst nahe bringen, von denen viele keine Ahnung hatten, weil sie ab 1933 durch die NS-Kulturpolitik vom internationalen Kunstbetrieb abgeschnitten waren. Das Deutsche Historische Museum Berlin zeigt mit „documenta. Politik und Kunst“ (18. Juni 2021 bis 9. Januar 1922) „anhand der Kassler Großausstellung“, wie sich die vielfältigen Wechselwirkungen von Politik und Kunst in der bundesrepublikanischen Gesellschaft nach 1945 ergaben. Denn einerseits grenzte sich die Documenta von den Nachwirkungen der NS-Ästhetik im Kunstgeschmack der Wirtschaftswunderjahre klar ab, andererseits vermied sie eine „offene Beschäftigung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit“. Die politisch motivierte Westorientierung schloss in den 1950er „eine entschiedene Distanzierung von der sozialistischen Kunst des ,Ostblocks‘ ein“. So wurden denn erst 1977 in der Ära der Entspannungspolitik auch DDR-Künstler zur Documenta eingeladen, und 1992 warf man dem Documenta-Leiter Jan Hoet vor, die Kunst außerhalb des westlichen Kunstbetriebs zu wenig berücksichtigt zu haben. Parallel dazu untersucht die Ausstellung „Die Liste der ,Gottbegnadeten‘. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik“ (27. August 2021 bis 6. Februar 2022) „die Nachkriegskarrieren bildender Künstler, die ab 1944 als ,unabkömmlich‘ bezeichnet worden waren und vom Front- und Arbeitseinsatz verschont blieben“.
KOLJA REICHERT ist ab dem 1. Juni 2021 Programmkurator mit Schwerpunkt Diskurs in der Bundeskunsthalle Bonn. Mit STUDIO BONN „startet die Bundeskunsthalle ein neues Diskursformat. Es widmet sich in den kommenden Jahren verschiedenen Themenzyklen, beginnend mit der Programmreihe ,The Common Ground‘ über das Verhältnis von Kultur und Gesellschaft.“ Zur Premiere sprachen Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Intendantin Eva Kraus mit dem neuen Programmkurator Kolja Reichert über die Zukunft der Kulturpolitik. Im Juli 2021 „kommt der parallel laufende Themenzyklus ,Exchange Values‘ hinzu. Er dreht sich um die Frage, was in der Gesellschaft warum welchen Wert hat und wie sich die Dynamiken der Wertbildung geändert haben. Insbesondere geht es um die Chancen der Blockchain-Technologie für neue Modelle der Teilhabe. Auftakt wird ein Gespräch zwischen Literaturwissenschaftler Joseph Vogl und, der Künstlerin Hito Steyerl und dem Musiker Ville Haimala von der Band Amnesia Scanner sein.
DR. H.C. MAJA OERI und ihre Söhne Hans Emanuel und Melchior Oeri schenkten der Öffentlichen Kunstsammlung Basel ELF VITRINEN VON JOSEPH BEUYS. 1998 durfte das Kunstmuseum Basel „die elf Vitrinen als Dauerleihgabe aus dem Privatbesitz der Schenkenden zur ständigen Präsentation aufnehmen. Ende der 1960er Jahre trieb Beuys die Entgrenzung traditioneller Kunstformen wie Skulptur und Zeichnung besonders intensiv voran, Vitrinen wurden zu einem seiner bevorzugten künstlerischen Mittel. Fünf der ‚Basler Vitrinen‘ sind rundum verglast und ähneln klassischen Museumsvitrinen, sechs davon weisen eine verglaste Front auf und ähneln Schaukästen – beide Vitrinentypen hat Beuys regelmäßig verwendet.“ Die jetzige Schenkung geschieht „in dankbarer Erinnerung“ an den Sammler Hans U. Bodenmann (1926–2016), der lange Jahre mit Joseph Beuys befreundet war.
Das Terrassenrestaurant „MINSK“ in Potsdam wurde 1977 eröffnet und war in der DDR bis zur Wende ein beliebtes Spezialitätenrestaurant für belorussische Küche. 2019 beschloss die Potsdamer Stadtverwaltung, das Gelände nicht an den Meistbietenden zu verkaufen. Jetzt will die Hass Plattner-Stiftung das Areal zu einem „Ort für moderne und zeitgenössische Kunst (machen). Hier werden Kunstwerke aus der ehemaligen DDR, die Teil der Sammlung Hasso Plattner sind, in neuen Kontexten gezeigt. Die Eröffnung des Ausstellungshauses ist für das Frühjahr 2022 geplant.“ Doch bereits jetzt im Frühjahr 2021 „beginnt DAS MINSK den Dialog mit der Öffentlichkeit mit einer ersten künstlerischen Intervention von Dan Perjovschi auf der Baustelle und dem digitalen MINSK FUNK. Der Titel von Perjovschis Intervention im MINSK lautet ,For No One And Everyone‘ (Für niemanden und alle) und nimmt Bezug auf die konkrete Situation der dem öffentlichen Blick entzogenen Baustelle: Auch wenn das Gelände derzeit nicht betretbar ist, werden die Zeichnungen über den MINSK FUNK sichtbar.“ Weitere Informationen: www.dasminsk.de
Die FONDATION PERNOD RICARD hat in Paris ein neues Kunstzentrum mit 1.000 qm Nutzfläche in Betrieb genommen. Die Ausstellungsräume wurden um ein Café und eine Kunstbibliothek erweitert. Die Stiftung fördert schwerpunktmäßig die junge französische Kunstszene, u. a. mit einem Wettbewerb, bei dem ein preisgekröntes Werk angekauft und dem Pariser Cente Pompidou als Geschenk überlassen wird. www.fondation-pernod-ricard.com
Kulturpolitik
Erneut monierte der Bundesrechnungshof die Baumaßnahmen für das geplante MUSEUM DES 20. JAHRHUNDERTS AM BERLINER KULTURFORUM: „Nach Kritik am Klimakonzept ist nun die Risikovorsorge das Problem“, meldete der Berliner „Tagesspiegel“. Mittel für Risiken dürften nämlich „nur veranschlagt werden, wenn sie projektspezifisch hergeleitet und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten würden“; eine „pauschale Risikovorsorge“ verstieße hingegen gegen das Haushaltsrecht, erläuterten die Rechnungsprüfer. Allerdings hatte der Bund in seinem Finanzplan als „allgemeine Risikokosten“ 33,8 Mill. Euro veranschlagt und für die Bauausführung 364 Mill. Euro bewilligt. Der Bundesrechnungshof sieht in der Kalkulation 10,3 Mill. Euro zu viel veranschlagt und will daher den Haushaltsansatz im Finanzplan auf 354 Mill. Euro gedeckelt wissen, eben um rund 10 Mill. Euro weniger. Ursprünglich hatte der Deutsche Bundestag nur 200 Mill. Euro als Maximum bewilligt, doch nach aktuellen Berechnungen liegen die Baukosten mittlerweile bei 353 Mill. Euro. Das ist mithin in etwa die Summe, die der Bundesrechnungshof für realistisch hält. Allerdings sei noch eine „Finanzierung von Indexsteigerung und einem ebenfalls als Risikokosten benannten Posten“ in Aussicht gestellt, so dass sich die kalkulierten Gesamtausgaben auf 450 Mill. Euro beziffern.
Die EUROPÄISCHE ALLIANZ DER AKADEMIEN hat eine Beschwerde bei der UN-Sonderberichterstatterin für Kultur, Karima Bennoune, eingereicht. Gleichzeitig startete eine Online-Petition beim Europäischen Parlament. Das Bündnis aus 65 Kunstakademien und Kulturinstitutionen fordert, „den Verstößen gegen die Freiheit der Kunst in Ungarn mit dem zur Verfügung stehenden juristischen Instrumentarium zu begegnen.“ Die Dokumente, die in Zusammenarbeit mit dem European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) entstanden sind, sowie eine Online-Diskussion können angerufen werden unter: www.allianceofacademies.eu
Am 16. und 17. Juni 2021 beschäftigt sich das GOETHE-INSTITUT auf dem dritten Kultursymposium Weimar mit dem Thema „Generationen“, und zwar „aus globaler Perspektive mit Gästen aus Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Medien und Politik“. Dabei setzt es drei thematische Schwerpunkte: „Konflikte & Kooperationen“ fragt danach, „wie zwischen den Generationen gestritten und füreinander eingestanden wird.“ Der zweite Schwerpunkt „Nachhaltigkeit & Zukunft“ thematisiert, „wie die widersprüchlichen Ziele von Nachhaltigkeit und Wachstum in Einklang zu bringen sind“. Alsdann legt „Identität & Erinnerung“ den Schwerpunkt „auf Narrative der Vergangenheit, die bis in die Gegenwart wirken und unser Selbstbild und unsere Wahrnehmung beeinflussen. Was prägt uns – und welche Geschichten wollen wir kommenden Generationen erzählen?“ Das Hauptprogramm des Kultursymposium 2021 „findet digital statt und beinhaltet diskursive und künstlerische Beiträge wie Vorträge und Diskussionen, Filme und Performances sowie interaktive Angebote.“ Weitere Infos: www.goethe.de / kultursymposium
Bis Ende 2011 hebt die KÜNSTLERSOZIALKASSE KSK die Verdienstgrenze für selbstständige, nicht künstlerische Arbeit, die normalerweise wie für Minijobs bei 450 Euro liegt, auf 1.300 Euro pro Monat an. Bis zu diesem Betrag bleibt der Kranken- und Pflegeversicherungsschutz über die Künstlersozialkasse bestehen, den die Kulturschaffenden andernfalls verlören. Das Bundeskabinett hat einen entsprechenden Gesetzesvorschlag von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gebilligt. Der Hintergrund: weil viele Freischaffende mit ihrer Kunst in der Pandemiekrise weniger verdienen, erreichen sie oft nicht das erforderliche Mindesteinkommen und zahlen auch weniger in die KSK ein. Außerkünstlerische Tätigkeiten als Nebenerwerb wie z.B. Taxifahren etc. werden nämlich normalerweise von der KSK bei der Zusammenstellung der Einkünfte nicht berücksichtigt. „Diese andere… Tätigkeit lässt teilweise temporär die eigentliche künstlerische… Tätigkeit in den Hintergrund treten, was zum Verlust der Kranken- und Pflegeversicherung durch die Künstlersozialkasse (KSK) führt“, erläutert der Deutsche Kulturrat. Die Künstlersozialkasse erhält 2022 zur Stabilisierung der Abgabe weitere 84, 5 Mill. Euro, um fehlende Einnahmen auszugleichen. www.ksk.de
Wie rbb24 meldete, beschlossen die Regierungsfraktionen von SPD, Grünen und Linken im Berliner Senat im STREIT MIT DEN HOHENZOLLERN-ERBEN um die Rückgabe von Kulturgütern und einer Entschädigung für Enteignungen nach 1945, das öffentliche Interesse und Eigentum an dem strittigen Kulturerbe zu verteidigen und darauf hinzuwirken, dass das von der Erbengemeinschaft angestrengte Gerichtsverfahren zügig zu Ende geführt wird. Der Entschließungsantrag ist mit den Worten „Keine Entlassung des Hauses Hohenzollern aus seiner historischen Verantwortung – öffentliches Kulturerbe sichern!“ überschrieben. Über die Rückgabeforderungen streitet sich das Haus Hohenzollern mit Berlin, Brandenburg und dem Bund bereits seit 2014.
Seit 1910 zierte ein KÖNIG LUDWIG II.-DENKMAL die Münchener Corneliusbrücke. Die Bronzefi gur wurde schon 1942 entfernt und als „Reichsmetallspende“ eingeschmolzen, die Steinnische 1969 abgetragen. 2018 beschloss der Münchener Stadtrat die Wiedererrichtung den Denkmals „in vereinfachter Form“ als „romantische Ruine“. Unlängst stießen Unbekannte die Bronzebüste von der Brücke in die Isar, wo sie allerdings von der Feuerwehr geborgen werden konnte. Das Bayerische Landeskriminalamt ermittelt bereits auch in anderen Fällen über Sachbeschädigung an Denkmälern.
Am 30. März 2020 wurde aus dem niederländischen MUSEUM SINGER LAREN das VAN GOGH-GEMÄLDE „Pfarrgarten in Nuenen“ (1884) gestohlen. Unlängst nahm die Polizei einen mutmaßlichen Tatverdächtigen aus Baarn unweit von Laren fest. Er steht ebenfalls im Verdacht, im August 2021 in gleicher Manier die Türen des Museums in Leerdam 60 km südlich von Amsterdam aufgebrochen und ein Bild von Frans Hals entwendet zu haben. Beide Bilder im Wert von mehreren Mill. Euro sind noch nicht wieder aufgetaucht. Das Museum Singer Laren befi ndet sich in Laren ca. 30 km östlich von Amsterdam in der Provinz Noord-Holland. Es wurde 1956 eröffnet und besteht aus der Villa „De Wilde Zwanen“, dem ehemaligen Wohnhaus der Stifter Anna Spencer-Brugh (1878–1962) und William Henry Singer (1868–1943), das für Museumszwecke umgebaut und erweitert wurde. Nach der Neugestaltung 2017 umfasst das Areal ein neues Theater und einen zentralen Eingang, der das Museum, das Theater und einen Skulpturengarten miteinander verbindet. Die Sammlung umfasst Werke der Larener Schule ab 1870 und Malerei von deren Zeitgenossen in Den Haag und Bergen aan See, des Expressionismus und anderen Strömungen der frühen und klassischen Moderne.
Biennalen
* Aufgrund der gegebenen Situation verzichtet man auf eine Übersicht der angekündigten Messetermine in diesem Band.
HASHIM SARKIS kuratiert die diesjährige ARCHITEKTURBIENNALE VON VENEDIG, die bis zum 21. November 2021 unter dem Leitthema „HOW WILL WE LIVE TOGETHER?“ stattfindet. Die Schau von Bau-Entwürfen und Konzepten zur Gestaltung von Städten umfasst ein Programm mit Beiträgen in 63 Länderpavillons. Erstmals haben Aserbaidschan, Grenada, Irak und Usbekistan auf dieser Biennale einen Auftritt. Insgesamt beteiligen sich 114 Teilnehmer aus 46 Ländern an der Ausstellung. Den deutschen Pavillon bespielt eine Gruppe aus Architektur, Wissenschaft und Kunst unter dem Titel „2038“. Aus der Perspektive einer Zukunft in ca. zwei Jahrzehnten wird ein Blick auf die Probleme der Gegenwart geworfen. Den Schweizer Pavillon vertreten kuratorisch und künstlerisch Fabrice Aragno, Mounir Ayoub, Vanessa Lacaille und Pierre Szczepski.
Die TRIENNALE RAY FOTOGRAFIEPROJEKTE FRANKFURT / RHEINMAIN findet vom 3. Juni bis 12. Sept. 2021 zum Thema „IDEOLOGIEN“ statt. Sie will „manipulative Strukturen auch gegenwärtig erstarkender Ideologien hinterfragen und sichtbar machen.“ Das siebenköpfige kuratorische Team kommt aus fünf Institutionen in der Region. Die Deutsche Börse Photography Foundation, die DZ BANK Kunstsammlung, das Fotografie Forum Frankfurt, das Museum Angewandte Kunst und das MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST zeigen in den RAY Ausstellungen ausgewählte Beiträge sowie künstlerische Neuproduktionen. „Eröffnet wird die Kooperationsschau RAY 2021 mit einem internationalen RAY Festival“ vom 3. bis 6. Juni 2021.
Die GLASGOW INTERNATIONAL-BIENNALE (11. bis 15. Juni 2021) umfasst rund 60 Ausstellungen, Performances und diverse Events, aufgeteilt in ein Hybridprogramm, bei dem 38 Ausstellungen an 27 physischen Orten gratis zugänglich sind. Das übrige Programm besteht aus Podcasts, Filmen, Streaming-Gesprächen und ähnlichen Events. Damit ist dies die größte Veranstaltung mit zeitgenössischer Kunst in Schottland. Das diesjährige Thema lautet „ATTENTION“. Zu den Highlights zählen u.a. ein Film von Alberta Whittle über die Kolonialgeschichte und eine Ausstellung über die schottische Malerin Carol Mary Rhodes.
Bis zum 26. September 2021 wird erneut eine TRIENNALE IN BRÜGGE ausgerichtet. Als „Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst und Architektur“ werden neue, temporäre Installationen im historischen Zentrum der Weltkulturerbestadt“ inszeniert. „Das Thema dieser dritten Ausgabe ist TRAUMA, mit dem die Triennale den Fokus vom öffentlichen Raum auf eine Reihe von verborgenen Dimensionen der Stadt und ihrer Bewohner verlagert.
Die Vallisaari Insel ist als Schauplatz der HELSINKI BIENNAL (12. Juni bis 25. Sept. 2021) Der Titel der Biennale lautet „The Same Sea“. Kuratiert wird sie von Pirkko Siitari und Taru Tappola und beschäftigt sich thematisch mit der Koexistenz von Mensch und Natur, Identitäten, Zeit und Empathie.
Hochschulen
PROF. KARL-HEINZ PETZINKA wurde für die nächste Amtsperiode als Rektor der Kunstakademie Düsseldorf bestätigt. Als Prorektoren wurden Prof. Dr. Robert Fleck und Prof. Dr. Johannes Myssok vom Senat wiedergewählt. Petzinka wurde 2008 als Professor für Baukunst nach Düsseldorf berufen und leitet die dortige Kunstakademie seit 2017.
www.kunstakademie-duesseldorf.de
DAVID ZINK YI wurde zum Professor an der HBK Braunschweig berufen. Er besetzt am Institut FREIE KUNST die Professur „Freie Kunst / Grundlehre mit dem Schwerpunkt Bildhauerei“. Der Künstler erhielt mehrere Auszeichnungen und Stipendien wie das Villa Massimo Stipendium, das Schmidt-Rotluff-Stipendium und den ars viva-Preis. Er stellte u. a. unter anderem im Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean Luxembourg, im Bronx Museum of the Arts, im Museum Ludwig sowie in der Kestnergesellschaft und im Sprengelmuseum Hannover aus. www.hbk-bs.de DR. ARNE ZERBST, Präsident der Muthesius Kunsthochschule in Kiel, ist der neugewählte Sprecher der Rektorenkonferenz der deutschen Kunsthochschulen (RKK). Prof.in Dr. Barbara Bader, Rektorin der Staatlichen ABK-Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, ist neue stellvertretende Sprecherin. Das neue Team, das für die RKK nach außen spricht, folgt auf Prof. in Gabriele Langendorf, deren Amtszeit als Rektorin der Hochschule der Bildenden Künste Saar im Herbst dieses Jahres endet. Die RKK vertritt die Interessen der Kunsthochschulen innerhalb der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).
ANGELIKA RICHTER ist seit Juni 2021 leitende Rektorin der weißensee kunsthochschule berlin. Ihre Vorgängerin Leonie Baumann übte dieses Amt seit 2011 aus und ging in den Ruhestand. Richter promovierte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und ist seit 20 Jahren ist sie im Kulturmanagement und im kuratorischen Bereich tätig, u. a. für die Liverpool Biennale; die Werkleitz Gesellschaft und das Museum Moderne Kunst Stiftung Ludwig Wien. Mit einer transnationalen und interdisziplinären Schwerpunktsetzung lehrte sie an den Kunsthochschulen in Halle, Leipzig und Weimar.
Zum Sommersemester 2021 lehrt die Schriftstellerin und Kulturtheoretikerin ANA TEIXEIRA PINTO als Professorin für Allgemeine Kulturwissenschaften an der AdBK Nürnberg. Sie lehrte an der Leuphana Universität Lüneburg, der Universität der Künste Berlin und war zuletzt Gastprofessorin für Kunsttheorie und Medienphilosophie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Bei ihrem aktuellen Projekt „The White West: Whose Universal?“, „das Pinto gemeinsam mit Kader Attia und Anselm Franke organisiert, handelt es sich um die vierte Ausgabe einer Reihe von Konferenzen zur theoretischen Erörterung der unzureichend verstandenen Beziehung zwischen Siedlerkolonialismus und Faschismus….“
PROF. KLAUS HONNEF nimmt im Sommersemester 2021 exklusiv einen Lehrauftrag im Fachbereich Design der Fachhochschule Dortmund wahr. Er lehrt dort im Masterstudiengang Photographic Studies. Honnef war seit 1974 in verschiedenen leitenden Positionen. Als Pionier für eine kunstwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Fotografie und deren stärkerer Etablierung im Kunstbetrieb hatte sich Honnef bereits in den 1970er Jahren einen Namen gemacht; 1980 wurde er Honorarprofessor für die Theorie der Fotografie an die Kunsthochschule Kasse berufen, dozierte später mit einer Vertretungsprofessur und Lehraufträgen auch an den Universitäten von Trier, Köln und Wuppertal sowie der Kunstakademie Braunschweig.
JOHANNA BOECK-HEUWINKEL ist seit dem 1. Mai 2021 Kanzlerin der Kunstakademie Düsseldorf als Nachfolgerin von Dr. Jörn Hohenhaus an, der Anfang März 2021 zur Hochschule Ruhr West wechselte. Boeck-Heuwinkel ist Volljuristin und Rechtsanwältin. Sie war zuletzt Prokuristin des transnationalen Forschungsinstituts ISAR Bioscience GmbH in München. In Düsseldorf arbeitete sie u.a. fast sechs Jahre an der Heinrich-Heine-Universität, zuletzt als stellvertretende Leiterin für Forschungsförderung und Technologietransfer.
Die AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE NÜRNBERG meldete für das Sommersemester 2021 mit zwei Neuzugänge: KERSTIN BRÄTSCH lehrt nun dort als Professorin für Freie Malerei und TILL FELLRATH als Professor für Designtheorie.“ Die Arbeit von Kerstin Brätsch bezieht Aspekte aus Malerei, Bildhauerei, Handwerk und Performance in einen immer auch kollektiv zu erweiternden Arbeitsprozess ein. Als Kurator und Autor ist Till Fellrath in der globalen zeitgenössischen Kunst sowie im Bereich der modernistischen Studien verwurzelt. Zusammen mit Sam Bardaouil gründete er 2009 in New York und München Art Reoriented, eine multidisziplinäre kuratorische Plattform. Fellrath und Bardaouil sind die Kuratoren der Lyon Biennale 2022 und Affiliate-Kuratoren am Gropius Bau in Berlin.“
Das 1907 eröffnete OTTO WAGNER-SPITAL in Wien-Penzing besteht aus 60 denkmalgeschützten Pavillonbauten. Eigentümer ist die Wiener Wirtschaftsagentur, die der Central European University Private University für 10 dieser Pavillons ein 100jähriges Baurecht eingeräumt hat. Im Januar 2023 soll mit dem Umbau nach Plänen des Architekturbüros Kohn Pedersen Fox (KPF) begonnen werden. Die Baukosten für die Umgestaltung des 35.000 qm großen Areals werden auf 180 Mill. Euro beziffert. Die Inbetriebnahme ist für 2025 vorgesehen. Dabei soll „das Landschaftsbild“ des weiträumigen Klinikgeländes „erhalten“ bleiben. „Die Central European University Private University (CEU PU) ist eine Universität, an der sich Lehrende und Studierende aus über 100 Ländern der interdisziplinären Forschung und Lehre widmen, weiterführende Studien belegen, und die brennenden Fragen gesellschaftlicher Weiterentwicklung diskutieren.“
Bis zum 19. September 2021 präsentieren das HFG-ARCHIV IM MUSEUM ULM die Werkschau „Ausstellungsfieber“ mit 200 Exponaten und Leihgaben. Die Ausstellung ist ein Resümee des vierjährigen Forschungsprojekts „Gestaltung ausstellen. Die Sichtbarkeit der HfG Ulm“. Eine Website dazu wird im Juni 2021 aufgeschaltet. „Die Präsentation ermöglicht einen neuen Blick auf die Designhochschule im internationalen Kontext. Im Mittelpunkt steht erstmals die Ausstellungstätigkeit der Hochschule, die wesentlich zu ihrer weltweiten Wahrnehmung beitrug. Die zahlreichen Schul- und Auftragsausstellungen, die zwischen 1953 und 1968 von der HfG konzipiert und im In- und Ausland präsentiert wurden, finden besondere Beachtung. Unveröffentlichte Quellentexte und historisches Material, darunter Ausstellungsstände, Systementwürfe sowie Fotografien, veranschaulichen die Ent-wurfs- und Ausstellungspraxis der HfG.“ Wegen politischer Querelen wurde die Hochschule 1968 geschlossen. Die Ausstellung wandert als nächste Station vom 15. Oktober 2021 bis zum 6. März 2022 ans Bauhausgebäude Dessau.
Studierende der Fakultät Event-Media unter der Leitung von Prof. Ursula Drees und Steffen Mühlhöfer an der HDM-HOCHSCHULE DER MEDIEN STUTTGART gewannen beim „Talent Award“ des ADC-Kreativ-Festivals den „Goldenen Nagel“. Ausgezeichnet wurden sie für ihr Projekt »Schlemmer X Beats«. „Ausgehend von Oskar Schlemmers ,Triadischem Ballett‘ konzipierten die Studierenden einen multimedialen Event, der im Februar 2020 mit über 1.700 Besucherinnen und Besucher erfolgreich in der Staatsgalerie Stuttgart“ stattfand. Über drehbare Säulen, Animationen und Neuinterpretationen der Kostüm-Nachbauten hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit ihre eigene, individuelle Figurine zu kreieren.“
Galerien
Bei RESSLER KUNST AUKTIONEN in Wien wurde eine informelle Arbeit von GÜNTER BRUS (1961) aus der Sammlung des verstorbenen Industriellen Helmut M. Zoidl für 750.000 Euro an eine österreichische Privatsammlung zugeschlagen. Mit Aufgeld muss der Käufer insgesamt 960.000 Euro überweisen. Damit führt Brus die Liste der teuersten österreichischen Künstler an. Das Werk ist eine Rarität, denn viele der informellen Arbeiten existieren nicht mehr: als Günter Brus 1968 wegen einer Kunstaktion strafrechtlich verfolgt wurde und ins Exil nach Berlin floh, musste er viele seiner Werke in Wien auf einem Balkon zurücklassen, wo die Arbeiten dann durch Witterungseinflüsse verrotteten und schließlich entsorgt wurden.
DR. SEBASTIAN NEUSSER, zuvor Direktor der Galerie Michael Werner, wechselte zum Münchener KUNSTHAUS KETTERER. Neußer ist gelernter Bankkaufmann und promovierter Kunsthistoriker. Er gehört bei Ketterer nun zum Führungsteam, das sich aus dem Firmenchef Robert Ketterer, der Auktionatorin Gudrun Ketterer, dem Geschäftsführer Peter Wehrle und dem wissenschaftlichen Berater Dr. Mario von Lüttichau zusammensetzt. Dr. Sebastian Neußers Arbeitsbereich focussiert sich auf den „Kundenservice im High End-Bereich und hier besonders den Ausbau des internationalen Marktes“.
Die seit 2013 in Düsseldorf ansässige GALERIE SETAREH hat eine weitere Dependance am Schöneberger Ufer 71 in Berlin in Betrieb genommen. Neben dem internationalen Programm mit Kunst aus der Nachkriegszeit und der Gegenwart zeigt die Galerie in einem weiteren Raum „Setareh X“ junge aufstrebende Kunstpositionen.
ERNST HILGER blickt auf 50 Jahre Berufstätigkeit als Galerist zurück. Er war 1971 Gründungsgesellschafter der Galerie Academia / Salzburg und 1972 der Galerie Spectrum. 1976 folgte die Eröffnung der eigenen Galerie in der Wiener Dorotheergasse. In- und außerhalb der Galerie führte Hilger mehr als 1.000 Ausstellungen durch, u. a. mit Pablo Picasso, Max Ernst, Francis Bacon, Andy Warhol, Keith Haring, Alberto Giacometti, Jean Dubuffet, Lucio Fontana, Albert Paris Gütersloh, Oskar Kokoschka, Alfred Hrdlicka, Fritz Wotruba, Hans Staudacher, Mel Ramos, Allen Jones und Erró.
Ob es um Mehrwertsteuersätze oder Zollbestimmungen geht: der Kunsthandel braucht eine zugkräftige VERBANDSVERTRETUNG gegenüber der Politik. In Deutschland kümmert sich der BVDG-Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler e.V. um die kulturpolitischen Interessen der Galerien. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 700 professionelle Galerien. 340 von ihnen sind Mitglieder im BVDG. Unlängst meldete der BVGD in seinem Newsletter die Aufnahme neuer Mitglieder: a e Galerie (Potsdam), Anaid Galerie (Berlin), artRoom (Konstanz), Dittrich & Schlechtriem (Berlin), Galerie am Elisengarten (Aachen), Galerie Hengevoss-Dürkop (Hamburg), Galerie Thomas Hühsam (Offenbach), Rubrecht Contemporary (Wiesbaden), Galerie Russi Klenner (Berlin), KOW (Berlin), mianki Gallery (Berlin), Galerie Rupert Pfab (Düsseldorf), Galerie Pugliese Levi (Berlin), Galerie Schindler (Potsdam), Van Horn (Düsseldorf), Philipp von Rosen Galerie (Köln), Galerie Barbara Weiss (Berlin), Galerie Z22 (Berlin).
HARLAN LEVEY PROJECTS haben zusätzlich zu ihren Räumen im Brüsseler Stadtteil Ixelles noch eine zweite Adresse im Stadtteil Molenbeek bezogen. Die neue Galerie ist nach der Postleitzahl für Molenbeek benannt und heißt HLP 1080. Das Konzept dahinter versteht sich als „Treffpunkt für Künstler und Kreative. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer, industrieller Ausstellungsraum.
DIDIER CLAES, Galerist in Brüssel, Präsident der Bruneaf und Vizepräsident der Brüsseler Kunstmesse Brafa, hat für seinen Handel mit traditioneller afrikanischer Kunst das Siegel „Origin Ethically Approved“ (Herkunft ethisch geprüft) eingeführt. Damit garantiert er, die Konventionen der Unidroit (Internationale Organisation mit dem Ziel der Förderung der internationalen Vereinheitlichung des Zivilrechts) und der UNESCO in den Ländern, in denen er seine Tätigkeit ausübe, sorgfältig einzuhalten und zu respektieren.
Personalien
DR. CARLA CUGINI ist ab dem 1. September 2021 geschäftsführender Vorstand der Peter und Irene Ludwig-Stiftung. Bis dahin ist sie Geschäftsführerin der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig Köln. Ihre Vorgängerin als Leiterin der Stiftung, Brigitte Franzen, wechselte im Januar 2021 als Direktorin zum Senckenberg Naturmuseum nach Frankfurt am Main. Cuginis neue Aufgabe besteht u.a. darin, „die assoziierten 28 öffentlichen Museen bei ihrer Arbeit zu unterstützen… und mit ihnen neue Projekte zu bewegen.“
JUNE NEWTON AKA ALICE SPRINGS starb im Alter von 97 Jahren in ihrer Wahlheimat Monte Carlo. Die australische Fotografin war mit dem Berufskollegen Helmut Newton (1920–2004) bis zu dessen Tod verheiratet und auch Präsidentin der Helmut Newton-Foundation in Berlin. Während Helmut Newton nach seiner Emigration vor den Nazis nach Australien als Fotograf noch weitgehend unbekannt war, hatte sie in den 1940er Jahren bereits als Schauspielerin unter dem Pseudonym Jane Brunell erste Erfolge. 1970 begann sie zu fotografieren, arbeitete zunächst für Magazine und die Anzeigenkampagnen. Später konzentrierte sie sich auf Porträts, und hatte 1978 ihre erste Einzelausstellung. Nach Newtons Tod eröffnete sie in Berlin 2004 ein Museum für Fotografie mit der Sammlung ihres Mannes.
DR. BARBARA STEINER wird am 1. September 2021 neue Direktorin und Vorstand der Stiftung Bauhaus Dessau. Seit 2016 war Dr. Barbara Steiner Direktorin am Kunsthaus Graz. In den 1990er Jahren leitet sie die Kunstvereine in Ludwigsburg und Wolfsburg und später von 2001 bis 2011 die Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig. Darüber hinaus lehrte Steiner an verschiedenen Universitäten, wie zuletzt an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. www.bauhaus-dessau.de
Der HIRMER VERLAG hat die Münchner Architektur- und Kunstbuchhandlung L. Werner von Michael Rechtsteiner übernommen. Die Buchhandlung in der Türkenstraße 30 im Herzen des Münchner Museumsareals existiert bereits seit 1878. Gegründet wurde sie von Louis Werner; ihr heutiges Profil verdankt sie seit 1982 Anna-Maria Rechtsteiner, nach deren Tod 1998 ihr Sohn Michael Rechtsteiner den Betrieb weiter führte. Die Traditionsbuchhandlung bleibt ein organisatorisch unabhängiges Unternehmen, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die erste Sortimenterin Marion Duft werden übernommen. Sie bleibt unter ihrem bisherigen Namen bestehen, soll künftig um den Bereich Literatur erweitert und auch digital positioniert werden.
www.buchhandlung-werner.de
MARKUS LÜPERTZ wurde 80 Jahre alt. In den 1960er und 1970er Jahren profilierte er sich künstlerisch als Vorreiter der neoexpressiven wilden Malerei. Die Malerei sei die Königin der Künste, hat er einmal erklärt. „Ich lebe in einer gewissen Verantwortungslosigkeit für Leib und Leben“, zitiert ihn dpa zu seinem runden Geburtstag. Derzeit arbeitet er an 14 großen Keramikbildern für die Karlsruher U-Bahn unter dem Titel „Genesis“.
HELMUT JAHN, Architekt, verunglückte im Alter von 81 Jahren in den USA tödlich bei einem Fahrradunfall. Jahn war von den Bauwerken Mies van der Rohes inspiriert. Zu Helmut Jahns markanten Entwürfen zählen u. a. die Hochhäuser des Berliner Sony Centers und der Frankfurter Messeturm. Einen Namen machte er sich auch als Architekt von Flughäfen; so entwarf wer z. B. die Terminals der Airports von Bangkok, Chicago und München. Zuletzt war Jahn im Emirat Katar tätig.
DR. KERSTIN STREMMEL hat am 1. Juni 2021 die Sammlungsleitung Fotografie und Medienkunst am Museum der Moderne Salzburg übernommen. Dort kuratiert sie aktuell die Ausstellung „Tell Me What You See. Skrein Photo Collection“, die ab dem 12. Juni 2021 zu sehen ist. Kerstin Stremmel arbeitet seit 1998 als freie Autorin für die Neue Zürcher Zeitung und schreibt unter anderem Beiträge für Camera Austria, Photonews, Eikon und KUNSTFORUM. Als freie Kuratorin war sie unter anderem für das Museum Ludwig, Köln, das Museo Picasso, Málaga, und das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg tätig.
Preise
Array Collective, Black Obsidian Sound System (B.O.S.S.), Duo Cooking Sections und Gentle / Radical wurden für den britischen TURNER PRIZE nominiert. Zum ersten Mal stehen damit nur Kollektive auf der Liste für die Juryentscheidung. Die Preisverleihung findet in der Herbert Art Gallery and Museum in Coventry statt. Die Ausstellung der Nominierten läuft vom 29. September 2021 bis zum 12. Januar 2022. Wer die Auszeichnung schließlich erhält, wird am 1. Dezember 2021 bekannt gegeben. Der nach William Turner (1775–1851) benannte Preis wird an britische Staatsangehörige und an nicht-britische Künstlerpersönlichkeiten, die überwiegend im United Kingdom arbeiten vergeben. Der erste Platz ist mit 25.000 Pfund dotiert.
MARINA ABRAMOVIĆ wird mit dem diesjährigen spanischen PRINZESSIN-VON-ASTURIEN-PREIS in der Sparte der Künste ausgezeichnet (50.000 Euro). Die Überreichung nimmt König Felipe VI. vor. Zur Begründung heißt es seitens der gleichnamigen Stiftung, die den Preis vergibt, Abramović „spüre durch riskante und komplexe Darbietungen auf der ständigen Suche nach individueller Freiheit den Grenzen von Körper und Geist nach.“
VALIE EXPORT wurde mit dem MO-KUNSTPREIS „Follow me Dada and Fluxus“ bedacht (10.000 Euro). „Mit dem MO-Kunstpreis stärken die Freunde des Museums Ostwall den Sammlungsschwerpunkt „Fluxus“ kontinuierlich und bauen ihn aus. In ihrem Werk thematisiert und hinterfragt die österreichische Künstlerin VALIE EXPORT (Jahrgang 1940) den gesellschaftlichen Blick auf unser Körperbild und insbesondere auf das der Frau. Welchen Einfluss haben unsere Sprache, unsere Umgebung und Herkunft auf den eigenen Körper? Welches Bild konstruieren die Medien, die bis heute an der Wahrnehmung von Stereotypen mitwirken? Ihre spektakulären Performances und Aktionen vor allem in den 1960er- und 70er-Jahren waren provokant und direkt.“
ELMGREEN & DRAGSET dürfen den ROBERT-JACOBSEN-PREIS entgegennehmen (50.000 Euro). Die Stiftung des Schraubenfabrikanten Reinhold Würth sprach dem Duo die Auszeichnung für ein Werk mit „hoher gesellschaftlicher Relevanz“: Ihre künstlerischen Arbeiten seien „weniger von einer marktgängigen Handschrift geprägt als von einer menschlichen Haltung“. Die beiden arbeiten seit 1995 als Künstlerduo zusammen und haben derzeit ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Berlin. Mit ihren Arbeiten untersuchen sie die Beziehung zwischen Kunst, Architektur und Design. Der Preis wird alle zwei Jahre seit 1993 zum Andenken an den dänischen Bildhauer Robert Jacobsen (1912–1993) verliehen.
BETYE SAAR nahm den WOLFGANG-HAHN-PREIS 2020 der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig Köln digital entgegen. Aufgrund der Pandemiekrise mussten die Verleihung und eine Präsentation auf den Frühsommer 2021 verschoben werden. „Die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig hat im Rahmen der Preisvergabe an Betye Saar die Assemblage The Divine Face aus dem Jahr 1971 gemeinsam mit dem Museum Ludwig für die Sammlung des Museums angekauft. Diese wird zusammen mit zwei durch die Initiative „Perlensucher am Museum Ludwig“ neu erworbenen Radierungen sowie einer Collage und einem Künstlerbuch vom 1. Juni bis 12. September 2021 in der Sammlung des Museums präsentiert.“
RAFAEL MONEO, spanischer Architekt, Lehrer, Theoretiker und Kritiker, ist Empfänger des GOLDENEN LÖWEN DER ARCHITEKTURBIENNALE VON VENEDIG. Er erhält die Auszeichnung für sein Lebenswerk. Zu seinen wichtigsten Bauten gehören die Erweiterung des Madrider Prado-Museums 1998–2007 und des Atocha-Bahnhofs 1984–1992 sowie sein Entwurf für das Kursaal-Kongresszentrums in San Sebastian. Als Lehrer und Wissenschaftler hat er das Denken in der Generation nachfolgender Architekten wesentlich mitgeprägt und dabei „visuelle Strenge mit analytischer Rigorosität kombiniert. Als Kritiker der zeitgenössischen Szene hat er über aufkommende Phänomene und Schlüsselprojekte geschrieben und einige der wichtigsten Dialoge über die gegenwärtige Architekturszene mit Kollegen aus der ganzen Welt geführt.“
Aus 127 Bewerbungen bewilligte die STIFTUNG KUNSTFONDS 23 Anträge für die Erstellung eines künstlerischen Werkverzeichnisses. Insgesamt beträgt die Fördersumme 400.000 Euro, aufgeteilt auf Zuwendungen zwischen jeweils 7.500 und 25.000 Euro. In den Genuss dieser Förderung kommen im Jahre 2021 u. a. Kurt Benning, Heiner Blum, Hanne Darboven, Eberhard Havekost, Leni Hoffmann, Ute Mahler, Werner Mahler, Ingrid Mwangi, Olaf Metzel, Rosemarie Trockel, sowie Paola Yacou neben weiteren.
SERENA FERRARIO gewann den HORST JANSSEN GRAFIKPREIS der CLAUS HÜPPE STIFTUNG an der Hamburger Kunsthalle (20.000 Euro). Die Auszeichnung wird im Bereich Zeichnung, Druck-/ Computergrafik oder Fotografie vergeben und ist mit einer Ausstellung und einer Publikation verbunden. Die Preisverleihung soll „im Austausch mit in Deutschland ansässigen Hochschulen und Akademien“ dazu beitragen, junge Kunst und neue Positionen im Bereich der Grafik zu entdecken. Die Ausstellung wird in der Hamburger Kunsthalle vom 20. August bis zum 24. Oktober 2021 präsentiert
HANNAH WEINBERGER ist Gewinnerin des DOROTHEA VON STETTEN-KUNST-PREISES (10.000 Euro). Den Förderpreis rief die Kunstmäzenin Dorothea von Stetten (1913–2011) ins Leben; er wird alle zwei Jahre im Kunstmuseum Bonn vergeben. Hannah Weinberger schloss 2013 ihr Studium an der Zürcher Hochschule der Künste mit einem Master of Arts (Mediale Künste) ab. In ihrer Ein-Kanal-Videoarbeit Is it and are you – bound? (2020) visualisiert sie „eine Reise zu öffentlichen Plätzen und Räumen. Zentrales Motiv sind zahlreiche Skulpturen, die Weinberger in den letzten fünf Jahren auf Reisen entdeckte und deren starre Körper und Oberflächen sie mit der Kamera akribisch erkundet, umfährt und abtastet.“
Der Architekt GEORGES DESCOMBES, die Kuratorin Esther Eppstein und die Künstlerin Vivian Suter werden mit dem Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim geehrt (je 40.000 Franken). Die Auszeichnung wird vom Bundesamt für Kultur (BAK) vergeben und würdigt „herausragende Schweizer Kulturschaffende, … deren international beachtete Arbeit für die Aktualität und Relevanz der Schweizerischen Kunst- und Architekturpraxis steht.“ Die Preisverleihung ist voraussichtlich am 20. September 2021 in Basel.
Ausschreibungen
Unter dem Titel „KÜNSTE BEWEGEN“ ist die Sonderförderung des Landes NRW „auf die derzeitigen spezifischen Bedürfnisse in den Bereichen Literatur, Musik, Performing Arts, Visuelle Kunst zugeschnitten“: Ein zweiter Sonderfonds umfasst für 2021 zunächst 1,5 Mill. Euro. „Die Anträge sind ab 1. Mai zunächst bis zum 31. Dezember 2021 kontinuierlich online einzureichen. Entschieden wird fortlaufend nach den Qualitätskriterien der Kunststiftung NRW.“ Nähere Infos unter: www.kunststiftungnrw. de / visuelle-kunst / sonderfonds-2021
Das IFA-INSTITUT für Auslandsbeziehungen fördert internationale Ausstellungsprojekte in öffentlichen Museen, Kulturinstitutionen und Galerien im Ausland. „Das Programm ist offen für zeitgenössische bildende Künstlerinnen und Künstler, die aus Deutschland sind oder seit mindestens fünf Jahren in Deutschland leben. Gefördert werden Einzel- und Gruppenausstellungen, die Beteiligung an einem internationalen Ausstellungsprojekt oder einer Biennale im Ausland.“ Die nächsten Bewerbungsfristen enden am 15. August 2021 für Projekte ab Januar 2022 und am 31. Januar 2022 für Projekte ab Juni 2022. Infos: www.ifa.de / foerderungen / ausstellungsfoerderung
Künstlergruppen, Kunstvereine, Artotheken, Galerien und Museen können sich um eine Förderung von Ausstellungen und Publikationen bei der STIFTUNG KUNST-FONDS bewerben. Kunstschaffende, die in Deutschland leben, können für eine Katalogproduktion (monografische Kataloge) einen Zuschuss von max. 8.000 Euro beantragen. Deadline für beide Fördermaßnahmen ist der 30. Juni 2021. Nähere Infos: www.kunstfonds.de
Bildende Künstlerinnen können sich bis zum 20. Juni 2021 um den Titel der MISS KUNST bewerben. Die Ausschreibung „richtet sich ausschließlich an Frauen. Mittels Online-Voting werden aus allen Einreichungen 20 Favoritinnen bestimmt, von denen eine“ schließlich zur Gewinnerin gekürt wird. „Sie erhält neben dem Titel MISS KUNST 2021 … eine Einzelausstellung im Kunstverein Bad Wonder. Weitere Infos und Kontakt: www.bad-wonder. de / miss-kunst / mk.html
Die Projektförderung des WERKLEITZ Zentrum für Medienkunst „unterstützt jährlich bis zu vier Film- und Medienprojekte durch eine kostenfreie Bereitstellung ihres Technikequipments sowie ihrer Schnittplätze für die Dauer von maximal 30 Tagen.“ Anträge können jederzeit gestellt werden. „Zusätzlich zum obligatorischen Antragsblatt mit technischen Daten soll das geplante Vorhaben in der Einreichung verständlich dargestellt werden.“ www. werkleitz.de / stipendien / projektforderung