Justin Hoffmann
Ocean Earth – Peter Fend
Den Kunstbetrieb untergraben
Der Name Peter Fend steht für eine bestimmte Haltung, für eine bestimmte Künstlerrolle. Peter Fend genügt es nicht, ein Abbild der Welt zu schaffen oder an bestimmten Problemstellen herumzustochern, geschweige denn sich gänzlich mit der Lösung künstlerischer Fragestellungen zu beschäftigen. Nein, er hat sich nichts Geringeres vorgenommen, als die Welt, den Erdboden direkt zu gestalten. Das kann er natürlich nicht allein. Peter Fend war Gründungsmitglied der Organisation “Ocean Earth” – oder ausführlicher – “Ocean Earth Construction and Development Corporation (OECD)”. Sie wurde 1980 gegründet und läßt sich in zwei Bereiche unterteilen: a) “Ocean Earth”, zuständig für Erdarbeiten und großflächige Regionalstudien, und b) “City Build”, zuständig für Städtebau. Auch Wolfgang Staehle und Paul Sharits gehören zu den Anteilseignern von “OECD”.
Peter Fend ist vielseitig. In der einen Woche stellt er in einer Kunstgalerie aus, in der nächsten nimmt er an einem wissenschaftlichen Kongreß teil. 1986 wurden seine Ideen über “Mediasat and the Value-Added Industry” in einem Ausschuß der UNO diskutiert. Es ist heutzutage etwas Außergewöhnliches, mit einer Person zu sprechen, die Kunst als Mission nicht nur begreift, sondern praktiziert. Den Anlaß dazu bot die Ausstellung “Krieg und Fotografie” des “Foto e. V. München” in der Galerie der Künstler im September 1991, in der Peter Fend die neueste Variante der Installation “Die Totenstadt” von “Ocean Earth” aufgebaut hatte. Im Gegensatz zur gleichnamigen Installation, wie sie 1990 in der Galerie Tanja Grunert in Köln zu sehen war, verzichtete Fend in der Münchner Bodeninstallation aus Sand und…